Jürg Laederach war Mathematiker, Sprachexperte, Autor und Jazzkenner und -musiker. Bei Suhrkamp glänzte er nicht nur mit Büchern und Übersetzungen.
Jürg Laederach verstarb im Alter von 72 Jahren.
Jürg Laederach verstarb im Alter von 72 Jahren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der bekannte Schweizer Auto Jürg Laederach ist im Alter von 72 Jahren gestorben.
  • Wie sein Verlag Suhrkamp mitteilt, soll Laederach seit langem krank gewesen sein.
  • Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Band mit Erzählungen «69 Arten den Blues zu spielen» von 1984.

Der Schweizer Autor, Übersetzer und Jazz-Musiker Jürg Laederach ist tot. Er starb nach Angaben des Berliner Suhrkamp-Verlags am Montag im Alter von 72 Jahren in Basel. Laederach sei lange krank gewesen, sagte Tanja Postpischil aus der Suhrkamp-Geschäftsleitung.

Laederach, der einst als Werbetexter und Lehrer arbeitete, debütierte 1974 mit dem Band «Einfall in der Dämmerung», in dem er bereits verschiedene Formen des Erzählens ausprobierte. Zu seinem bekanntesten Werken gehört der Band mit Erzählungen «69 Arten den Blues zu spielen» von 1984. Er forderte die Kritik immer wieder heraus. In seinen Büchern verdichtete er aberwitzige Begebenheiten bis ins Groteske.

Jürg Laederach war ein Multitalent

«Laederach war ein eigener Kontinent», sagte sein Lektor bei Suhrkamp seit 1976, Hans-Ulrich Müller-Schwefe, der Deutschen Presse-Agentur. Er sei ein grosser Übersetzer sowohl aus dem Französischen als auch aus dem Englischen gewesen. So habe er virtuos «Alphabetical Africa» von Walter Abish ins Deutsche übertragen. Das Buch macht in den Kapiteln Vorgaben, mit welchen wenigen Anfangsbuchstaben die Wörter anfangen dürfen. «Laederach war ein passionierter, hochtalentierter Jazzkenner und –musiker», sagte Müller-Schwefe. Er habe bei Verlagsveranstaltungen Saxofon gespielt.

Der Schriftsteller hatte Mathematik, Romanistik, Anglistik und Musikwissenschaften studiert. Er war nach Angaben von Suhrkamp korrespondierendes Mitglied in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

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