Iran: Schweizer Diplomatin vor Unfalltod unter Medikamenteneinfluss
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der gestorbenen Schweizer Diplomatin wurden Spuren von Medikamenten gefunden.
- Die Leiche der Diplomatin werde den Schweizern nach Ende der Ermittlungen übergeben.
Die Anfang des Monats in Teheran ums Leben gekommene Schweizer Diplomatin war laut iranischen Angaben vor dem Unfalltod unter Medikamenteneinfluss. «Die Gerichtsmedizin hat bei der Toten Spuren von einigen Medikamenten gefunden», sagte ein Justizsprecher am Dienstag. «Die Ergebnisse wurden an den zuständigen Richter weitergeleitet», sagte Justizsprecher Gholam-Hussein Ismaili weiter.
Die Schweizer Botschaft sei laut Ismaili über die bisherigen Untersuchungen in Kenntnis gesetzt worden. Die Leiche der Diplomatin werde den Schweizern nach Ende der Ermittlungen übergeben, so der Sprecher laut der Nachrichtenagentur Isna.
Aus Hochhaus gestürzt
Die Schweizer Diplomatin war vergangene Woche aus einem Hochhaus im Norden Teherans gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Ihre Leiche wurde erst am nächsten Tag von ihren Hausangestellten im Garten des Wohnkomplexes entdeckt. Seitdem untersuchen Polizei und Gerichtsmedizin den Tod der Schweizerin. Das Aussendepartement in Bern bestätigte den tödlichen Vorfall, machte aber keine näheren Angaben.
Die halbamtlichen iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Ilna meldeten, bei der Toten handle es sich um die erste Sekretärin der Schweizer Botschaft. Laut informierten Quellen arbeitete die Diplomatin in der Abteilung, welche die diplomatischen Interessen der USA im Iran vertritt.
Die Vereinigten Staaten und der Iran hatten kurz nach der Islamischen Revolution 1979 ihre Beziehungen abgebrochen. Nun vertritt die Schweiz die diplomatischen Interessen der USA im Iran.