Der Infektiologe Manuel Battegay warnt davor, dass bereits leichtes Übergewicht ein Risikofaktor ist. Dabei klärt er einige Mythen rund um die Impfung.
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Manuel Battegay ist einer der Top-Infektiologen der Schweiz. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Manuel Battegay ruft Skeptiker und Skeptikerinnen zum Impfen auf.
  • Zudem zerschlägt er einige Mythen rund um die Impfung, wie die Unfruchtbarkeit.
  • Der 61-Jährige warnt, dass bereits leichtes Übergewicht ein Risikofaktor sei.

Der Infektiologe Manuel Battegay ruft Impf-Skeptiker und Impf-Skeptikerinnen in einem Gastbeitrag in der «Weltwoche» zum Impfen auf. Er zeigt sich besorgt, dass viele Personen weiterhin falsch über die mRNA-Impfung informiert seien.

Dabei stellt der 61-Jährige klar, dass das Coronavirus nicht verschwindet, sondern in unserer Bevölkerung zirkulieren wird. Die Impfung sei die beste Möglichkeit um Tod, schwere Verläufe und Hospitalisierungen zu vermeiden.

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Ein Intensivbett mit Beatmungseinheit steht auf einer Corona-Station in einem Krankenhaus. - dpa-infocom GmbH

Übergewicht als Risikofaktor

«Leider führt die Auseinandersetzung zwischen Virus und Körper viel zu häufig zu schweren Schäden, die in Teilen irreversible Folgen haben oder sogar zum Tod führen.» Dies schreibt der Chefarzt. Dabei stellt er fest, dass «bereits leichtes Übergewicht ein Risikofaktor ist».

Viele Personen haben jedoch einen milden Verlauf der Krankheit, was aber nicht vor Long Covid schütze. Dieser «Post-Covid-19-Zustand» könne in verschiedenen Organen zu Schäden führen – auch im Gehirn.

Impf-Mythen aufgedeckt

Besonders bei jungen Männern werde die Gefahr, nach der Impfung an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken, stark diskutiert. Diese Nebenwirkung kommt laut einer israelischen Studie nur bei zwei bis drei Männern pro 100'000 Geimpften vor. Die Wahrscheinlichkeit wegen Corona eine Herzmuskelentzündung zu bekommen sei deutlich höher.

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Ungeimpfte haben häufig einen Migrationshintergrund. - Keystone

Zudem habe die mRNA-Impfung keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Das bei der Impfung produzierte Corona-Spike-Protein sei nicht identisch mit dem Protein, das für das Plazentawachstum notwendig ist. So könne keine Kreuzreaktion ausgelöst werden und sei deshalb ungefährlich.

«Jüngste Daten zeigen, dass Geimpfte das Virus hochsignifikant seltener übertragen», schreibt der Professor für Innere Medizin und Infektiologie weiter. Also könne in einer Bevölkerung mit hoher Impfquote ein einigermassen normales Leben geführt werden.

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