Nach Göttingen (D) erlaubt auch Grenoble (F) das Oben-ohne-Baden. Doch wie ist die Situation in Schweizer Schwimmbädern? Ein Überblick.
Strandbad Oben-ohne
Menschen sonnen sich in einem Strandbad in Lausanne am Genfersee. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Wochen haben Göttingen (D) und Grenoble (F) das Oben-ohne-Baden erlaubt.
  • SP-Nationalrätin Tamara Funiciello fordert, dass dies auch hierzulande erlaubt wird.
  • In vielen Schweizer Schwimmbädern gibt es dazu gar keine Regelung.
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In der französischen Stadt Grenoble soll künftig das Oben-ohne-Baden erlaubt sein. Das hat eine Mehrheit der Abgeordneten am Montag entschieden. Erst Ende April hat auch die deutsche Stadt Göttingen das Oben-ohne-Baden in den Schwimmbädern erlaubt.

Vor Kurzem hat SP-Nationalrätin Tamara Funiciello gefordert, dass sich auch in Schweizer Badis alle oben frei machen dürfen. Eine Regelung auf nationaler Ebene gibt es dazu nicht. Die regionalen Verordnungen ähneln aber einem Flickenteppich, wie ein Überblick zeigt.

In der Stadt Zürich verboten

In der Stadt Zürich gibt es diesbezüglich keine Erlaubnis. Denn die Badeordnung schreibt vor, dass Badebekleidung getragen werden muss. Es gehe darum, «das sittliche Empfinden» anderer Badegäste nicht zu verletzen, sagt Manuela Schläpfer vom Stadtzürcher Sportamt dem «Tagesanzeiger».

Zürichsee Utoquai Seebad
Eine Frau springt im Seebad Utoquai in den Zürichsee. - Keystone

Es gibt jedoch einzelne Ausnahmen. So etwa im Frauenbereich und auf der Sonnenterrasse des Seebads Utoquai. Oder auf den Terrassen für Männer und Frauen im Strandbad Tiefenbrunnen.

In der entsprechenden Verordnung der Stadt Bern ist nicht explizit erwähnt, dass ein Oberteil getragen werden muss. Somit sei dies in den Berner Bädern auch nicht verboten, wie die «Berner Zeitung» schreibt. In gewissen Freibädern werde FKK praktiziert: Im Marzili dürfen Frauen im Paradiesli ganz nackt sein, im hinteren Teil des Lorrainebads die Männer.

In St. Gallen nur «mit ordentlicher Badekleidung»

In Aarau und Lenzburg AG gibt es in der Badeordnung ebenfalls kein explizites Verbot für das Oben-ohne-Baden. Solange sich niemand daran störe, sei dies auch kein Problem, erklärt der Bademeister in Lenzburg der «Aargauer Zeitung». Es werde zwischendurch auch gemacht. Sollte sich jemand gestört fühlen und sich deswegen an den Bademeister wenden, würde er das Gespräch mit der Person suchen.

Schweizer Badis Marzili
Blick auf das volle Marzili im Sommer 2019.
Lido Luzern
Badegäste im Lido Luzern.
Schweizer Badis Genf
Blick auf das Strandbad in Genf und auf den Genfersee.
Schweizer Badis
Ein Bademeister sichtet die Besucher im Strandbad Mythenquai, aufgenommen am Mittwoch, 26. Juni 2019, in Zürich.

In den Bädern der Stadt St. Gallen ist das Baden hingegen nur «mit ordentlicher Badekleidung» gestattet, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Dies sei «aus Rücksicht gegenüber anderen Badegästen» so. Gleiches gelte in Appenzell. In Romanshorn TG, Arbon TG und Rorschach SG sei so etwas in den Verordnungen nicht festgehalten.

Würden Sie es begrüssen, wenn in allen Schweizer Badis «oben ohne» erlaubt wäre?

In der Stadt Luzern und in der Agglomeration ist es kein Problem, wenn Badegäste oben ohne in der Sonne liegen. Oben ohne baden zu gehen sei aber etwa in Emmen LU nicht erlaubt, schreibt die «Luzerner Zeitung».

In den angefragten Zuger Schwimm- und Strandbädern sei Oben-ohne-Baden kein Thema. Es sei weder explizit erlaubt noch verboten. Zudem werde es von den weiblichen Gästen auch nicht gefordert.

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Tamara FunicielloSP