In Thurgauer Asylzentren kämpft man gegen die Krätze an. Da immer neue Geflüchtete kommen, bleibt das Risiko einer Neuinfektion bestehen.
krätze thurgau
Asylzentren im Thurgau haben mit der Krätze zu kämpfen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Krätze (Skabies) verursachen Milben unter der Haut starken Juckreiz.
  • Aufgrund schlechter Lebensbedingungen sind häufig neu eintreffende Asylsuchende betroffen.
  • Zentren im Kanton Thurgau haben aktuell mit der Krankheit zu kämpfen.
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Seit 2022 ist Krätze ein grosses Problemthema in Thurgauer Asylheimen. Besonders Unterkünfte der Peregrina-Stiftung in Frauenfeld und Romanshorn kämpfen gegen den Milbenbefall, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet. Grund für die hohe Zahl der Krätzefälle sind die Auslastungen der Unterkünfte mit konstant hohen neuen Ankunftszahlen.

Beat Keller, Betreuungsleiter der Peregrina-Stiftung, sagt gegenüber der Zeitung, dass es sich dabei um «eine extrem herausfordernde Aufgabe» handle.

Milben übertragen sich bei längerem Hautkontakt

«Jeder neue Eintritt kann natürlich wieder neue Infektionen auslösen», so Keller. Bei eindeutigen Symptomen wie «juckender Innenseite der Handgelenke, Ellbogen und Kniekehlen» würde daher sofort medikamentös behandelt.

Für die Betreuer sei das Risiko einer Ansteckung gering, da die Milben sich nur bei längerem Kontakt übertragen.

Schlechte Hygienebedingungen als häufige Ursache

Das Kreuzlinger Bundesasylzentrum berichtet derweil gemäss «Thurgauer Zeitung» über nur vereinzelte Fälle von Krätze. Ein spezifisches Herkunftsland gebe es dabei nicht: Die Ansteckungen seien auf die langen Reisen der Asylsuchenden unter schlechten Lebens- und Hygienebedingungen zurückzuführen.

Die Bundesasylzentren würden daher eine Erstkonsultation und Eintrittsinformation anbieten. Zudem gibt es ein rigides Hygieneprotokoll, sollte jemand Symptome zeigen.

Minderjährige oft betroffen

Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) sind besonders sogenannte unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) von Krätzefällen betroffen.

«Sie müssen sich ihr Zimmer mit anderen teilen und können sich einer Infektion weniger entziehen», erwidert Beat Keller dazu. Ein weiterer Faktor sei laut dem Mann von der Peregrina-Stiftung auch ein möglicher Tausch von Betten oder Kleidung.

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