Im Kantonsspital Thurgau kam es Anfang September zu tumultartigen Szenen. Angehörige einer ungeimpften Schwangeren stürmten während der Geburt den Gebärsaal.
Geburt
Geburt. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angehörige einer ungeimpften Mutter erheben schwere Vorwürfe gegen das Gesundheitswesen.
  • Das Kantonsspital Thurgau habe der damals schwangeren Frau die Behandlung verweigert.
  • Im Spital kam es während der Geburt am 4. September zu Unruhen.

Chaos im Kantonsspital Thurgau in Frauenfeld: Plötzlich dringen Angehörige einer werdenden Mutter – ihr Bruder und dessen Mutter – während der Geburt in den Gebärsaal ein!

Wie der «Blick» berichtet, erheben Kindsvater und Bruder der Mutter bei «Stricker TV», YouTube-Kanal von Skeptiker Daniel Stricker, schwere Vorwürfe. Weil die schwangere Frau nicht geimpft war und keinen Test machen wollte, hätte das Spital ihr die Behandlung verweigert.

Stricker
Daniel Stricker (links) im Gespräch mit Reto K. (oben), dem Bruder der Mutter, und Vilson, dem Vater des Kindes. - YouTube/StrickerTV

Ihr Bruder sagt, sie habe dann beim Gebären eine Maske tragen müssen. Dies, obwohl sie ein Attest gehabt habe. Vermutlich aus Stressgründen sei das Baby dann per Notkaiserschnitt zur Welt gekommen, erzählt der Vater.

Bruder wurde «verbal ausfällig»

Marc Kohler, CEO der Spital Thurgau AG, weist die Kritik gegenüber dem «Blick» als «frei erfunden» zurück. Die Mutter habe keine Maske tragen müssen und sei behandelt worden wie alle anderen auch. «Der Ablauf wurde allerdings von den beteiligten Angehörigen erheblich gestört», so Kohler. Sie hätten Vorschriften missachtet und ihrerseits die medizinische Arbeit behindert.

Auch die Kantonspolizei Thurgau spricht in der «Frauenfelder Woche» von einer Randale der Angehörigen beim Eingang des Spitals. Es habe mit dem Bruder und dessen Mutter Diskussionen gegeben, ersterer sei «verbal ausfällig» geworden, heisst es. Schliesslich haben sich die beiden gemäss der Polizei sogar Zutritt zum Gebärsaal verschafft.

Kantonsspital Thurgau
Das Kantonsspital Thurgau in Frauenfeld. - Spital Thurgau AG

Erst die ausgerückten Einsatzkräfte hätten, wie es im «Blick» heisst, die Situation beruhigen können.

Auf die Frage von Nau.ch, ob nun wegen des Vorfalls zusätzliche Sicherheitsmassnahmen geplant sind, schreibt die Spital Thurgau AG: «Wir möchten uns aktuell zu den Vorfällen, zu diesem Thema und dieser Gruppierung nicht mehr äussern.»

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