Am Mittwochabend haben sich vor der russischen Botschaft in Bern rund hundert Menschen versammelt.
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GSoA und Juso Aktivisten rufen bei einer Protestaktion vor der russischen Botschaft dazu auf, die russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen, am Mittwoch, 23. Februar 2022, in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Protest im Kirchenfeldquartier aufgerufen hatten die GSoA, die Juso und andere.
  • Sie verlangten die Anerkennung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine.

Gegen hundert Menschen haben sich in Bern am frühen Mittwochabend zu einer Protestaktion vor der russischen Botschaft versammelt. Sie warfen Russland die Verletzung des Völkerrechts vor und forderten den Abzug der russischen Truppen aus der Ostukraine. Zum Protest im Kirchenfeldquartier aufgerufen hatten die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die Juso sowie weitere Organisationen.

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Rund hundert Personen protestieren vor der russischen Botschaft in Bern. - Twitter/@PeterSigerist

Sie verlangten in Communiqués die Anerkennung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine. Mehrere Lokalpolitikerinnen und -politiker nahmen an der Veranstaltung teil. Da es sich um eine Spontankundgebung als Reaktion auf die jüngste Entwicklung handelte, mussten die Organisatoren gemäss Stadtberner Recht keine Bewilligung einholen.

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Bilder auf sozialen Medien zeigen die Demonstranten vor der russischen Botschaft. - Twitter/@Megafon_RS_Bern

Die Schweiz dürfe in der Ukraine-Krise nicht untätig zusehen, hiess es an der Protestaktion. Sie müsse diplomatische Sanktionen gegen Russland und seine Oligarchen mittragen. «Die Schweiz und der Kanton Zug ziehen sich aus der Verantwortung, obwohl der Hauptsitz der Firma Nord Stream 2 mitten in Zug ist», kritisierten die Jungen Grünen Schweiz in einem Communiqué. Nord Stream 2 ist eine neue Ostsee-Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland.

Einige ihrer Mitglieder trafen sich deshalb am Morgen zu einer Protestaktion vor dem Nord-Stream-Hauptsitz in Zug. Das Projekt müsse endgültig gestoppt werden. Denn die Pipeline finanziere die gefährlichen Machtspiele Russlands mit. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt und eine Entsendung russischer Soldaten angeordnet. Der Kremlchef plant zum zweiten Mal nach 2014 einen Einmarsch in die Ukraine. Er begründete den Schritt unter anderem mit dem Schutz für russische Bürger in der Ukraine.

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