Der Bundesrat folgt der Empfehlung einer Expertengruppe bei den Hochspannungsleitungen an der Grimsel. Sie sollen durch einem Kabelstollen gezogen werden.
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Strommasten im Grimselgebiet. Die neue Hochspannungsleitung soll wenn möglich unter den Boden. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hochspannungsleitungen auf der Grimsel sind über 60 Jahre alt.
  • Der Bundesrat will eine Erneuerung mit der Grimselbahhn und dem Grimseltunnel verbinden.
  • Die Leitung soll parallel zum Tunnel in einen Kabelstollen verlegt werden.

Die Höchstspannungsleitung an der Grimsel soll je nach Fortschritt der Grimselbahn parallel zum Bahntunnel oder in einem Stollen zwischen Innertkirchen BE und Obwerwald VS geführt werden. Der Bundesrat ist den Empfehlungen einer Begleitgruppe gefolgt und hat zwei mögliche Planungskorridore festgelegt.

Ziel ist der Ersatz der heutigen Übertragungsleitung der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid zwischen Innertkirchen BE und Ulrichen VS.

Mega-Projekt mit Grimselbahn geplant

Die Spannung kann durch die neue Grimselleitung von 220 auf 380 Kilovolt erhöht werden. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch einer Änderung des entsprechenden Sachplans zugestimmt, wie er mitteilte. Im Hinblick auf die Energiestrategie des Bundes sei diese Erhöhung der Kapazität notwendig.

Die bestehende Leitung ist rund 27 Kilometer lang und grösstenteils über 60 Jahre alt. Falls die Grimselbahn mit dem Grimseltunnel rechtzeitig gebaut wird, soll die Stromleitung mit diesem Projekt verbunden werden – sie könnte in einen Kabelstollen verlegt werden, der parallel zum Bahntunnel verläuft.

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Der Grimselsee, ein Stausee im Berner Oberland. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Sollte diese erste Variante nicht machbar sein, würde die Leitung in einem Kabelstollen zwischen Innertkirchen und Oberwald verlegt. In beiden Fällen wird im Abschnitt zwischen Oberwald und Ulrichen eine Freileitung installiert.

Mit den beiden Korridoren folgt der Bundesrat den Empfehlungen einer Begleitgruppe, die das Bundesamt für Energie (BFE) eingesetzt hatte. Diese hatte ursprünglich sechs Korridorvarianten nach fast 40 Kriterien bewertet. Die beiden bevorzugten Varianten wurden den Kantonen Bern und Wallis sowie der Bevölkerung vorgestellt. Beide Kantone stimmten den Vorschlägen zu. Die Freileitung zwischen Oberwald und Ulrichen wurde teilweise kritisiert.

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