Hätte die Polizei den Doppelmord in einem Mehrfamilienhaus in Hausen AG verhindern können? Gegen den Verhafteten gingen im letzten Jahr zwei Anzeigen wegen häuslicher Gewalt ein – beide von seiner Frau. Jetzt ist sie tot.
Der Eingang des Mehrfamilienhauses, in dem die beiden toten Frauen gefunden wurden.
Der Eingang des Mehrfamilienhauses, in dem die beiden toten Frauen gefunden wurden. - nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Hausen AG wurden in einem Mehrfamilienhaus zwei Frauen ermordet.
  • Nun erhebt der Schwager der Opfer schwere Vorwürfe.
  • Trotz mehreren Anzeigen wegen Gewalt habe die Schweizer Polizei den mutmasslichen Täter laufen lassen.

Am Montagmorgen macht die Polizei in Hausen einen grausigen Fund: Zwei Frauen wurden sehr wahrscheinlich mit einem Messer erstochen (Nau war vor Ort). In der Wohnung befand sich auch der mutmassliche Täter, ein 54-jähriger Kosovare. Bei einem der Opfer handelt es sich um die 38-jährige Frau des mutmasslichen Täters. Das Ehepaar hat drei gemeinsame Kinder. Das jüngste, ein Mädchen, ist gerade mal sieben Jahre alt. Zur Zeit der Tat befanden die drei sich in der Schule. Bei den Opfern soll es sich um Schwestern handeln.

Mörder von Hausen immer wieder gewalttätig

«Es waren tolle, liebenswerte Frauen. Warum nur mussten sie sterben? Die Polizei wusste doch, was das für ein Typ ist», sagt nun Kreshnik G., Schwager der getöteten Schwestern, zum «Blick» und erzählt, dass Alma jahrelang von ihrem Mann misshandelt worden sei. «Der Kerl hat Alma spitalreif geschlagen, sie eingesperrt, verhindert, dass sie die deutsche Sprache lernt», sagt Kreshnik. «Wir haben ihr immer wieder gesagt, sie solle ihn endlich verlassen. Doch Alma hat es nicht geschafft.»

Trotz Anzeige auf freiem Fuss

Vor einem Jahr habe das Opfer sich zum ersten Mal getraut, die Polizei über das Verhalten ihres Mannes zu informieren. Vor fünf Monaten wurde sie zum zweiten Mal bei der Polizei vorstellig. «Doch die Polizei liess ihn immer wieder laufen», sagt Kreshnik bitter.

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