Hat diese Aargauer Hündin zu viele Wolfsgene?
Ein Tierbesitzer hielt seine vermeintliche Hündin Aska in seiner Wohnung im Aargau. Doch das Veterinäramt stellt fest: Fast zur Hälfte ist sie ein Wolf.

Das Wichtigste in Kürze
- In einer Aargauer Gemeinde wurde unerlaubt ein Wolfshybrid als Haustier gehalten.
- Das Veterinäramt beschlagnahmte das Tier und führte DNA-Tests durch.
- Der Besitzer muss nun für die artgerechte Unterbringung aufkommen.
Bis zum vergangenen Frühling wurde die vermeintliche Hündin Aska in der Wohnung einer Aargauer Gemeinde gehalten.
Nach einer Meldung findet der Veterinärdienst dort das Tier: Es ist alleine, trägt ein Halsband, das beim Jaulen vibriert, auf dem Boden ist Urin.
Im Mai wird Aska gemäss «Aargauer Zeitung» beschlagnahmt sowie ein DNA-Test durchgeführt. Das Resultat: Zu 43,9 Prozent ist sie ein Grauwolf, zu 30,8 Prozent ein Tschechoslowakischer Wolfshund.
13,6 Prozent entfallen auf den Anteil eines Deutschen Schäferhundes, 11,7 Prozent sind unbekannt. Ein als Haustier gehaltener Wildtierhybrid darf maximal 25 Prozent Wildtieranteil in sich tragen.
Gefälschte Stammbäume und DNA-Analysen
Bei Aska wurde diese Grenze somit überschritten: Sie fällt damit unter eine Bewilligungspflicht und spezifische Haltungsvorschriften. Ein Aussengehege mit mindestens 400 Quadratmetern Fläche wäre unter anderem fällig.

Ihr Besitzer, ein 2024 immigrierter Franzose, geht gegen die Beschlagnahmung vor: Stammbäume von der Züchterin belegten demnach, dass genug Vorfahren Askas Hunde waren.
Eine DNA-Analyse des Grossvaters – auch bereitgestellt durch die Züchterin – soll das Ergebnis des Veterinärdienstes ebenso widerlegen.
Dieses ist jedoch davon überzeugt, dass es sich bei den Belegen um Fälschungen handelt, wie die «AZ» schreibt.
Aska sucht nach Rudel
Die beschlagnahmte Halbwölfin lebt aktuell im Freigehege des Zoo Sikypark im Berner Jura. In einem Experten-Bericht wird Askas Verhalten als sehr wolfstypisch bezeichnet.
Mit ihrem ausgeprägten Heulen suche sie intensiv nach einem Rudel. Weitere körperliche Kommunikationsmerkmale seien erkennbar, die bei domestizierten Hunden bereits verloren gegangen seien.
Petition soll das Tier zurückbringen
Askas ehemaliger Halter muss nun mit 19'890 Franken für die Unterbringung im Sikypark aufkommen. Dies behauptet er in einer Petition.
Demnach dürfe er das Tier nicht besuchen und möchte es zurück. Die Petition wurde laut «Aargauer Zeitung» innert zwei Wochen von 26'000 Menschen unterschrieben.
Zuvor wurde eine Beschwerde des Besitzers durch den Rechtsdienst des Departements Gesundheit und Soziales abgewiesen.