In mehreren Kantonen fällt auf: Es wollen besonders viele Personen in den Nationalrat einziehen.
Nationalrat
Der Schweizer Nationalrat. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich, Aargau und im Tessin wollen viele ins Schweizer Parlament.
  • Die grosse Zahl ist sowohl auf die grossen als auch auf neue Parteien zurückzuführen.
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In mehreren Kantonen ist am Montag die Frist abgelaufen, um Kandidierende für die nationalen Wahlen im Herbst anzumelden. In den Kantonen Zürich, Tessin und Aargau fielen dabei die zahlreichen eingereichten Listen und die entsprechend grosse Zahl an Kandidierenden auf.

Im Kanton Aargau kandidieren 713 Personen auf 52 Listen für die 16 Nationalratssitze, wie die Staatskanzlei Aargau mitteilte. Das sind knapp 44 Prozent mehr Kandidierende als vor vier Jahren.

Im Kanton Zürich sind 44 Listen für die Nationalratswahlen eingegangen, wie einer am Montagabend auf der kantonalen Wahl-Website publizierten Liste zu entnehmen ist. Das sind acht mehr als vor vier Jahren. Die genaue Anzahl an Kandidierenden war am Montagabend noch offen. Der Kanton Zürich hat per 2024 Anrecht auf 36 Sitze im Nationalrat.

Auch in Bern, Genf und Graubünden ist Deadline vorbei

Im Kanton Tessin kandidieren laut einer Mitteilung der Tessiner Staatskanzlei 256 Personen auf 33 Listen für die acht Nationalratssitze. Vor vier Jahren waren es noch 23 Listen.

Auch in Bern, Genf und Graubünden ist die Frist zur Eingabe von Wahllisten am Montag abgelaufen. Die eingegangenen Listen werden indes erst in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Die Zunahme der Wahllisten sind vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen: Einerseits stellen die traditionellen Parteien zunehmend mehrere Listen, um möglichst viele Stimmen zu sammeln. Im Kanton Aargau stellt etwa die Partei die Mitte zehn unterschiedliche Listen, die sich nach regionalen und teils auch thematischen Kriterien unterscheiden.

Kantone prüfen Gültigkeit der Kandidaturen

Zudem treten aber auch Parteien und Bewegungen zum ersten Mal mit einer Liste zu den Nationalratswahlen an. Mit «Mass-voll» und «Aufrecht» finden sich etwa im Kanton Zürich zwei Listen, die ihre Ursprünge in den Corona-Massnahmen-kritischen Protesten haben. «Mass-voll» tritt auch im Kanton Aargau mit einer eigenen Liste an.

Die Kantone prüfen nun die eingereichten Wahlvorschläge auf ihre Gültigkeit. Im Kanton Zürich werden am Donnerstag, 17. August, die Namen der Kandidierenden publiziert. Erst dann lassen sich Aussagen zum Geschlechterverhältnis auf den Wahllisten machen.

Im Kanton Aargau lieferte die Staatskanzlei die provisorische Frauenquote mit: Rund 41 Prozent der Kandidierenden sind weiblich. Das sind drei Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren.

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