Goldvreneli-Chaos: Sammler zeigt Swissmint an
Ein Münzensammler wirft Swissmint Betrug und untreue Amtsführung vor. Eine Strafanzeige wurde eingereicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Gegen Swissmint hat ein Sammler schwere Anschuldigungen erhoben.
- Die Münzstätte soll den Webshop gezielt manipuliert haben.
Ein Münzensammler hat bei der Bundesanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Betrugs gegen die Münzstätte Swissmint wegen des Verkaufs der Jubiläums-Goldvreneli eingereicht. Der Verkauf der limitierten 100-Franken-Goldvreneli am 1. Juli verlief chaotisch.
2500 Jubiläums-Goldvreneli wurden an jenem Tag im Webshop von Swissmint zum Verkauf angeboten.
Die Verkaufsplattform brach aber zusammen, zahlreiche Sammlerinnen und Sammler gingen leer aus. Ein Münzensammler wirft Swissmint nun Betrug und ungetreue Amtsführung vor, wie die «Sonntagszeitung» zuerst berichtete. Konkret soll Swissmint seinen Webshop gezielt manipuliert haben.
Goldvreneli-Ersteigerung trotz überlasteter Website
So profitierten laut der «Sonntagszeitung» unter anderem 27 von Swissmint offiziell bevorzugte Händler sowie einige Weitere. Diese hatten trotz der überlasteten Website Goldvreneli ersteigern können.
Man habe in diesem Zusammenhang eine Strafanzeige erhalten, bestätigte die Bundesanwaltschaft (BA) am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Diese werde nun gemäss dem üblichen Vorgehen geprüft.

Und auch die Finanzdelegation des Parlaments (Findel) schaltet sich ein: Präsident und Nationalrat Lars Guggisberg (SVP/BE) bestätigte am Sonntag, dass der Vorfall in der nächsten Sitzung thematisiert werden soll.
«Und ich habe in Auftrag gegeben, dass man eine Stellungnahme vom zuständigen Departement verlangt», sagte Guggisberg gegenüber Keystone-SDA.
Swissmint untersteht dem eidgenössischen Finanzdepartement (EFD). Das EFD habe zurzeit «keine Kenntnis dieser Strafanzeige», hiess es auf Anfrage.