Ein 34-jähriger Deutscher, der in der Ostschweiz lebt, hetzte 2017 im Internet gegen Bundesrätin Karin Keller-Sutter. Der Mann wurde verurteilt.
Karin Keller-Sutter.
Ein Mann hetzte im Netz gegen Karin Keller-Sutter. - sda - KEYSTONE/EPA/ROBERT GHEMENT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein heute 34-Jähriger rief im Netz zur Vergewaltigung von Karin Keller-Sutter auf.
  • Der Deutsche, der in der Schweiz lebt, ist deswegen verurteilt worden.

Im Dezember 2017, als die heutige Bundesrätin Karin Keller-Sutter kurz davor war, zur neuen Ständeratspräsidentin gekürt zu werden, gab es im Netz eine grobe verbale Attacke gegen sie.

Auslöser war ein Empfang, den der Kanton St. Gallen zu ihren Ehren veranstaltet hatte. Dieser kostete die öffentliche Hand rund 175'000 Franken, worüber sich die Junge SVP und die Jungsozialisten empörten.

Wie die «SonntagsZeitung» heute schreibt, ärgerte dies auch einen 34-Jährigen dermassen, dass er auf Facebook schrieb: «Die Schlampe gehört in en indische Bus, ellei, nachts am 3...».

Anspielung auf Sexualdelikte gegen Karin Keller-Sutter

Das Untersuchungsamt Gossau SG verurteilte ihn dafür am 22. Mai 2018 wegen öffentlichen Aufrufs zu einem Verbrechen und wegen Beschimpfung. Er erhielt eine bedingte Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 30 Franken sowie eine Busse von 120 Franken.

Der Mann habe Bezug genommen «auf in Indien verübte Gewaltdelikte und sexuelle Übergriffe auf Frauen, welche international und insbesondere in der Schweiz immer wieder medial Aufsehen erregten», heisst es im Strafbefehl.

Unter Alkohol-Einfluss

Der Deutsche, der seit seiner Kindheit in der Ostschweiz lebt und als Künstler tätig ist beteuert, er habe unter Alkoholeinfluss eine Kurzschlusshandlung gemacht, die er bereue.

Karin Keller-Sutter sagt auf Anfrage der Zeitung, sie habe die Anzeige damals eingereicht, «um die Würde des Amtes und der Institution zu schützen». Zudem sei es wichtig, dass solche Taten konsequent geahndet würden.

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