Frauenstreik: In Schwyz sollen Strassennamen weiblich werden
Das Wichtigste in Kürze
- Das Frauenstreik-Komitee Kanton Schwyz hat die männlichen Strassennamen im Visier.
- Das Komitee ruft dazu auf, die männlichen Strassennamen auf weibliche zu ändern.
- Schon am Weltfrauentag wurden in Zürich und Aargau Strassenschilder überklebt.
Tausende Frauen und auch Männer gehen in knapp einem Monat auf die Strasse. Der nationale Frauenstreik ist spätestens seit dem 1. Mai in aller Munde. Und er verleitet auch dazu, in den Kantonen etwas genauer hin zu schauen.
So hat sich das Frauenstreik-Komitee des Kantons Schwyz die Strassennamen vorgeknöpft. Sie rufen dazu auf, männliche Strassennamen zu weiblichen zu machen. «Dass auch Frauen, die viel für die Gesellschaft geleistet haben, mit einer eigenen Strasse oder einem Platz geehrt werden,» erklärt das Komitee auf Anfrage.
Idee vom Weltfrauentag adaptiert
Die Idee ist nicht neu. So wurden im März am Weltfrauentag in den Kantonen Aargau und Zürich einige Strassenschilder abgeändert. Dies habe das Komitee des Frauenstreik inspiriert. «Diese Aktion soll auch symbolisch zeigen, dass Frauen oft nur einseitig wahrgenommen werden.»
Den Frauen sei es frei gestellt, welche Schilder in welcher Gemeinde sie umbenennen wollen. «In erster Linie sollen es männliche Begriffe und Namen sein, die auf weibliche abgeändert werden.» Die Kreativität sei gefragt. Es dürfen auch Fantasienamen sein: «Aus Toniweg gibt’s vielleicht einen Moniweg.»
Tradition beim Frauenstreik hin oder her
Schwebt man auf Google Maps einmal über die Gemeinde, lassen sich noch viele weitere Beispiele finden. So beispielsweise die «Herrengasse» im Hauptort Schwyz, welche zur «Frauengasse» werden könnte. Oder auch eine «Franzosenstrasse» und «Schützenstrasse» birgt Potenzial.
Brisant wäre es in Küssnacht SZ mit der «Chlausjägergasse». Das Chlausjagen ist einer der wichtigsten Traditionen des Kantons und ein zudem ein Männer-Brauch. Für das kantonale Frauenstreik-Komitee kein Hindernis. Denn: «Es ist eine Aktion mit Augenzwinkern, die den geschlechtsspezifischen Sprachgebrauch allgemein hinterfragt.»
Bekannter Sicherheitspolitiker begrüsst die Idee
Einer der bekanntesten Gesichter von Schwyz, der CVP Nationalrat Alois Gmür, nimmt die Aktion gut auf. Der Sicherheitspolitiker sagt: «Es gibt leider noch Bereiche, wie im Lohnbereich, in denen die Frauen benachteiligt sind. Auf das muss aufmerksam gemacht werden.»
Tatsächlich seien Strassennamen auffällig männlich. Diese «müssten in Zukunft weiblicher werden.»