Festival-Ticket mit QR-Code ins Netz gestellt – geklaut

Sina Barnert
Sina Barnert

Zürich,

Wer ein Ticket für einen Sportanlass oder ein Konzert im Netz postet oder verkaufen will, muss Vorsicht walten lassen. Denn wer den QR-Code hat, hat das Ticket.

QR-Code
Wer einen QR-Code für ein Konzert-, Festival oder Matchticket so im Netz teilt, könnte Opfer eines Diebstahls werden. Hier im Bild ein Fantasie-QR-Code der Uefa zur Euro 2024. - Uefa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer ein Foto eines Konzerttickets ins Netz stellt, muss vorsichtig sein.
  • Denn: Wer über den QR-Code auf dem Ticket verfügt, kann das Ticket stehlen.
  • Nau.ch und die Kantonspolizei Zürich haben bereits von solchen Vorfällen gehört.

Der Sommer in der Schweiz ist die Zeit der Festivals, der Konzerte und der Sportanlässe.

Wer einen solchen Anlass besucht, ist im Besitz eines Tickets in Papier- oder Digitalform. Darauf mittlerweile meistens enthalten: ein QR-Code.

Doch dieser kann für gewaltigen Ärger sorgen, wenn man ihn nicht sensibel behandelt. Denn: Wer sein Ticket im Netz präsentieren oder weiterverkaufen will, muss Vorsicht walten lassen.

QR-Code im Netz nicht abgedeckt – Ticket weg

Offenbar ist vielen Ticket-Besitzenden zu wenig bewusst, dass die QR-Codes als digitale Schlüssel fungieren. Und dass jede Person, die den QR-Code besitzt, de facto das Ticket in den Händen hält.

Nau.ch weiss von einem Fall, bei dem so ein Ticket entwendet wurde, welches auf einer Online-Weiterverkaufsplattform inseriert war. Es war für ein mehrtägiges Schweizer Festival gültig.

Wusstest du, dass man QR-Codes bei Bildern im Netz bedecken muss?

Grund dafür: Die Person, die das Ticket weiterverkaufen wollte, stellte ein Bild davon auf die Weiterverkaufsplattform. Und vergass dabei, den QR-Code abzudecken oder unkenntlich zu machen.

Und auch die Kantonspolizei Zürich kennt solche Fälle, wie sie auf Anfrage mitteilt. Und sagt: «Wir stellen in unterschiedlichsten Bereichen fest, dass die fortschreitende Digitalisierung zu neuen Risiken führt.»

Nicht alle wissen um das Risiko

Dass QR-Codes für Tickets schützenswert seien, sei nur eines von vielen Beispielen, erklärt die Kapo Zürich weiter.

Und auch die Schweizerische Kriminalprävention kennt das Dilemma: «Keine Fotos im Internet zu teilen, auf welchen QR-Codes sichtbar sind, dürfte nicht allen bekannt sein.»

Bei der Kantonspolizei Bern lässt man verlauten, dass ein Ticket einen einmaligen Zutritt zu einer Veranstaltung biete. «Wenn jemand anderes ein Foto dieses Tickets besitzt, kann er das Ticket auch nutzen.»

Online-Betrug könne jeder Person passieren, erklärt die Kantonspolizei St. Gallen auf Anfrage. «Sowohl jüngere und sehr technikaffine Personen als auch ältere Menschen können Opfer von Online-Betrug werden.»

Verantwortlichkeit liegt beim Käufer

Bei der Luzerner Polizei rät man, mit den Veranstaltern in Kontakt zu treten. Dies, um eine Lösung zu suchen, wenn es zu einem solchen Diebstahl komme.

Und: «Natürlich hat man als geschädigte Person auch die Möglichkeit, eine entsprechende Anzeige zu erstatten.»

Wurdest du schon einmal Opfer eines Online-Betrugs?

Die Veranstaltenden nimmt auch die Kriminalprävention in die Pflicht. Sie verweist auf die WEURO 2025.

Dort habe die Uefa die Ticket-Besitzenden geschützt. Dies, indem sie die Tickets erst kurz vor dem Spiel in der App freigeschaltet habe.

Anders sieht es das Schweizer Ticketing-Unternehmen «Ticketcorner». «Natürlich liegt nach dem Ticketkauf die Verantwortlichkeit beim Käufer oder der Käuferin», heisst es dort.

Openair St. Gallen beugt Missbrauch aktiv vor

Einen anderen Weg schlägt das Openair St. Gallen ein. «Am Openair St. Gallen verwenden wir keine personalisierten Tickets.»

Aber: «Alle Besuchenden, welche ihr Ticket bis drei Wochen vor dem Festival erstehen, erhalten nicht das Ticket, sondern gleich den Festivalbändel.»

Zudem erhielten die Besuchenden genaue Anweisungen zum Vorgehen. So würden sie aktiv sensibilisiert.

So beuge man Missbrauch vor, teilt das Festival gegenüber Nau.ch mit. Und sagt: «Bei einem allfälligen Missbrauch können wir bereits ausgegebene Bändel auch sperren. Und dem legitimen Käufer ersetzen.»

Kommentare

User #6447 (nicht angemeldet)

Am Openair Flumserberg war die Bezahlung auch nur noch cashless. Depot für die Getränke 2 Franken. Bei Rückgabe hätte es wieder eine Gutschrift auf die Karte geben sollen. Mit der Betonung auf HÄTTE. Meine beiden Depots wurden nie gutgeschrieben. Reklamieren? Wo? Mit welchem Beweis? Danke cashless.

User #4464 (nicht angemeldet)

Man kann niemandem mehr vertrauen. Sogar mein Hamster hat mich heute gebissen. Mich, die Hand die ihn füttert.

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