Die Schweiz steht heute ganz im Zeichen des Feminismus. Tausende Frauen streiken für mehr Gleichberechtigung. Ein Aktionstag, der in die Geschichte eingeht.
Frauenstreik Feminismus
Schweizer Lehrerinnen nehmen am Protestmarsch durch das Quartier von Hottingen in Zürich teil. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Freitag findet in der Schweiz der landesweite Frauenstreik statt.
  • Die Frauen fordern Gleichberechtigung in mehreren Punkten.

Tausende Frauen demonstrieren in der Schweiz bei einem Frauenstreik für mehr Gleichberechtigung. In vielen Städten und Ortschaften haben Gewerkschafterinnen, Unternehmerinnen und Politikerinnen Märsche und Kundgebungen organisiert.

Die Frauen fordern vor allem gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Dem Parlament wurde eine Petition mit 11'000 Unterschriften für eine geringere Besteuerung von Tampons überreicht.

Schweizer Strassen im Zeichen des Feminismus

Wie das Schweizer Fernsehen berichtete, hatten bereits in der Nacht Frauen mit Pfannenkonzerten und Autocorsos den Streiktag eingeläutet. Um 11.00 Uhr legten dann viele Frauen kurzzeitig die Arbeit nieder, auch die Sitzung des Nationalrats wurde unterbrochen.

Die Gewerkschaften forderten in einem Manifest neben Lohngleichheit eine Anerkennung und gerechte Verteilung von Haus- und Pflegearbeit. Auch eine generelle Verringerung der Arbeitszeit sowie Abtreibung und Empfängnisverhütung zum Nulltarif sind Forderungen.

Frauen verdienen rund 18 Prozent weniger als Männer

Der Verein «Business and Professional Women Switzerland» distanzierte sich dagegen von dem Wort «Streik». Vielmehr sprach er von einem Aktionstag für die Gleichstellung.

Die Gleichberechtigung steht seit dem 14. Juni 1981 in der Schweizer Verfassung. Da es bei der Umsetzung haperte, wurde 1991 ein erster Frauenstreik organisiert.

Frauen verdienen in der Schweiz im Durchschnitt 6491 Franken brutto im Monat. Das sind 18,3 Prozent weniger als Männer, wie das Bundesamt für Statistik 2016 errechnet hat.

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