Die Inflation macht sich auch an der Fritteuse bemerkbar: McDonalds, Döner und Co. sind teurer geworden – teilweise deutlich.
McDonalds
McDonalds hat in den vergangenen Jahren die Preise teils deutlich erhöht. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das teuerste McDonalds-Menü kostet inzwischen fast 20 Franken.
  • Auch Döner und Burger bei anderen Fast-Food-Anbietern sind teurer geworden.
  • Das setzt vor allem junge Menschen finanziell unter Druck, warnt ein Experte.
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Wer ein günstiges Zmittag will, der kann sich bei McDonalds höchstens noch einen Burger ohne Pommes und Getränk leisten. Oder halt ein kleineres Burger-Menü.

Denn die Fast-Food-Preise gehen durch die Decke. Das zeigt das Beispiel des sogenannten CBO-Burgers (Chicken-Bacon-Onion, Deutsch: Poulet-Speck-Zwiebel): McDonalds hat das Sandwich nach fünf Jahren kürzlich wieder ins Sortiment genommen – für (in Zürich) satte 10 Franken.

Als dieser Burger zum letzten Mal im Angebot war, kostete er – je nach Standort – noch um die 7.50 Franken. Also deutlich weniger.

Fast 20 Stutz für McDonalds-Menü

Weitere Vergleiche: Vor fünf Jahren kosteten vier Chicken-Nuggets noch drei Franken, heute schon 4.90. Ein Big Mac kostete 2017 6.50 Franken, heute sind es 60 Rappen mehr.

Und für die teuersten McDonalds-Menüs blättert man inzwischen fast eine 20er-Note hin: Satte 19.20 Franken kostet ein Menü Medium mit einem sogenannten Big Tasty Double Bacon, Fritten, Cola und Sauce in Basel.

McDonalds
Chicken-Nuggets sind bei McDonalds teurer geworden …
Chicken
... der nach fünf Jahren wieder erhältliche CBO kostet jetzt sogar 2,50 Franken mehr …
McDonalds
Inzwischen wird er nämlich für satte 10 Franken verkauft – zumindest hier in Zürich.
McDonalds
... und die teuersten Menüs kosten inzwischen schon fast 20 Franken.
Döner
Auch der Döner ist teurer geworden.

18.20 Franken kostet ein Menü Medium mit Double Cheeseburger Royal, Pommes Frites, Getränk und Sauce in Bern. In Zürich kostet das gleiche Menü noch einmal 90 Rappen mehr, wie eine Stichprobe zeigt.

Auf die konkreten Preise und Preiserhöhungen will McDonalds auf Anfrage von Nau.ch nicht gross eingehen. Denn: Jede Filiale der Burgerkette kann einem anderen Eigentümer gehören. Diese Eigentümer orientieren sich zwar an Preisempfehlungen, wie es heisst, je nach Standort können sie aber variieren.

Auch Döner sind teurer

Die Nau.ch-Stichproben zeigen aber eindeutig: Günstig war bei McDonalds auch schon einfacher. Und auch andere Fast-Food-Anbieter haben ihre Preise in den vergangenen Jahren erhöht.

Zum Beispiel die Dönerbuden spüren die Inflation. In Bern mussten einige Anbieter die Preise schon 2022 um satte 25 Prozent erhöhen.

Insgesamt habe die Döner-Preiserhöhung in den letzten fünf Jahren aber weniger als fünf Prozent betragen, betont Nevzat Yasar gegenüber Nau.ch. Er ist Gründungsmitglied des mittlerweile geschlossenen Döner-Kebap-Gewerbeverbands Schweiz.

Die Gründe für die höheren Fast-Food-Preise? «Die steigenden Einkaufspreise sowie die steigenden Gas-, Öl und Strompreise belasten das Gastgewerbe», sagt Patrik Hasler-Ollbrych vom Branchenverband Gastrosuisse. «Zudem ist die Branche von der Inflation stark betroffen.»

«Wer sich das nicht leisten kann, wird sozial ausgeschlossen»

«Mein Eindruck ist auch, dass Fastfood-Anbieter ihre Produktepaletten zunehmend höher einpreisen als früher», sagt Konsumexperte Christian Fichter. «Diese Preiserhöhungen könnten bei Fast-Food-Restaurants sichtbarer sein, da sie für ihre Niedrigpreisstrategie bekannt sind.»

Essen Sie gerne auswärts einen Burger?

Was er kritisiert: «Fast Food liegt im Trend, vielleicht sogar zunehmend – das erhöht die Zahlungsbereitschaft. Bedenklich dabei ist, dass vor allem junge Menschen wegen ihrer Fast-Food-Ausgaben höhere Lebenshaltungskosten haben.»

Dabei sei es ja typischerweise genau diese Zielgruppe, die nicht über unbeschränkte Mittel verfüge. «Fast-Food-Lokale sind eigentliche Jugendtreffs. In vielen jugendlichen Subkulturen gehört der Besuch eines Fastfood-Lokals zum festen Ritual. Wer sich das nicht leisten kann oder will, wird sozial ausgeschlossen.»

Kunden bleiben trotz teuren Burger-Menüs

Fichter vermutet, dass viele Kunden trotz höherer Preise den Fast-Food-Unternehmen treu bleiben – «aus Bequemlichkeit». Das und der Fast-Food-Trend bei den Jungen machen sich die Burgerketten zunutze.

Die gute Nachricht: Bei McDonalds und Co. kann man sich nach wie vor auch immer noch das eine oder andere Schnäppchen gönnen – für den kleinen Hunger.

Der klassische Hamburger zum Beispiel ist kaum teurer geworden. Laut dem Magazin «K-Tipp» kostete er 2013 2.50, heute kostet er mit 2.80 nur 30 Rappen mehr.

«Wir haben auch für den kleineren Geldbeutel ein passendes Menü im Angebot», betont McDonalds-Sprecherin Nadine Zürcher zudem. So gebe es das sogenannte Big-Bang-Menü für höchstens 9.50 Franken.

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