Dass das Sondersetting für den verurteilten Straftäter Carlos (23) teuer ist, war bekannt. Nun kommen noch höhere Zahlen ans Tageslicht.
Carlos wurde von Gefängnis zu Gefängis gebracht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall von Straftäter Carlos kommt dem Staat teuer zu stehen.
  • Die Spezialbehandlung habe bis heute 800'000 Franken gekostet.

Nachdem er mehrmals verlegt wurde, sitzt der verurteilte Zürcher Straftäter Carlos zurzeit im Gefängnis Pöschwies ZH. Ende Oktober muss er sich erneut wegen Gefängnis-interner Vorfälle vor Gericht verantworten.

Er, der durch ein teures Sondersetting in die Schlagzeilen geriet, war bereits mehrmals verlegt worden, im Juni diesen Jahres in den Hochsicherheitstrakt des Zentralgefängnisses von Lenzburg. Nun wird bekannt: Die vielen Gefängnisaufenthalte sollen bereits 800'000 Franken gekostet haben.

16 verschiedene Gefängnisse

Für diesen Betrag hat Carlos 1585 Tage in 16 verschiedenen Gefängnissen verbracht, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. An seinem Verhalten hat sich indes nichts geändert. Ende Oktober muss sich der Straftäter vor Gericht für 29 Delikte verantworten, die er alle hinter Gitter begangen hat. Darunter sind auch Attacken gegen Mithäftlinge und Aufsichtspersonen.

So erklären sich auch die Kosten, die der Fall seither verursacht hat. In der Strafanstalt Pöschwies wurde das Personal beispielsweise speziell trainiert und erhielt neue Schutzausrüstung für den Umgang mit dem Häftling.

Zusammen mit den Gerichtsverfahren, Gutachten und den Schäden seiner Ausraster könnten die Kosten allerdings sogar noch höher liegen.

Vater kritisiert Justiz

Carlos' Vater begründet die hohen Unkosten mit Fehlleistungen der Justizbehörden. Er bezieht sich dabei auf den Abbruch des Sondersettings und die Verhaftung seines Sohnes.

Der «Fall Carlos» war 2013 durch eine Reportage von SRF ins Rollen gebracht worden und löste eine grosse Debatte aus.

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