Fahrverbot! Zürcher Hauswart stellt Gitter für Velofahrer hin
Seit Jahren versucht ein Zürcher Hausmeister, ein Velofahrverbot durchzusetzen. Die Stadt hat dieses akzeptiert, doch die Velofahrer nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Den Zürcher Velofahrern fällt es schwer, ihre Gewohnheiten zu verändern.
- Denn trotz eines Fahrverbots fahren sie weiterhin durch die Neugasse bei der Josefwiese.
- Einem Hauswart wurde es nun zu bunt: Er stellt Absperrgitter auf.
Eigentlich ist die Durchfahrt schon seit dem Jahr 1996 verboten, doch das hält nur wenige Velofahrer auf: Die Neugasse neben der Josefwiese in Zürich ist seit Jahren ein Brennpunkt für Konflikte zwischen Radfahrern und Anwohnern.
Nun hat der Hausmeister Martin Bräm entschieden, dem ein Ende zu setzen und hat Absperrgitter aufgestellt.
Bräm hatte bereits vorher angekündigt, dass er «bauliche Massnahmen» ergreifen würde, wenn die Situation nicht verbessert wird.
Diese Woche wurden zwei eiserne Absperrgitter und eine Holzplatte installiert, um den Durchgang für Velofahrer zu blockieren.
Momentane Absperrung als erster Schritt
Mit dem Beginn des warmen Frühlingswetters nahm der Verkehr auf der Neugasse offenbar wieder zu.
Ein Vorfall vor drei Wochen brachte das Fass zum Überlaufen: Ein Anwohner wurde von einem Velofahrer umgestossen, als er diesen auf das Fahrverbot hinwies. «So haben wir nun beschlossen, einen Test mit einer provisorischen Absperrung zu machen», sagt Bräm dem «Tagesanzeiger».
Diese temporäre Barriere wird nun einige Wochen lang an verschiedenen Stellen entlang der Neugasse platziert und am Wochenende abgebaut.
Dadurch soll es Fussgänger ermöglicht werden, die Josefwiese mit Kindern oder Kinderwagen ungestört zu besuchen.
Ob dies die letzte «bauliche Massnahme» sein wird, ist noch unklar. Bevor eine dauerhafte und barrierefreie Lösung umgesetzt wird, will man prüfen, ob der gewünschte beruhigende Effekt erreicht werden kann.
Der Weg entlang der Josefwiese ist nur 3,4 Meter breit und wird sowohl von Fussgängern als auch von Radfahrern genutzt.
Die Stadt Zürich hat den Abschnitt als offizielle Velovorzugsroute ausgewiesen, obwohl das Grundstück der SBB gehört, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.