Mit einer weiteren Mars-Erkundung will die Nasa dem Roten Planeten seine innersten Geheimnisse entlocken. Eine Schlüsselrolle bei der InSight-Mission spielen die Seismologen der ETH Zürich.
Dieses Bild der Nasa zeigt einen Entwurf des vorgeschlagenen InSight-Lander. Nachdem die NASA mit vier Rovern rund um den Mars unterwegs ist, will sie mit dem neuen Lander tief ins Innere des roten Planeten blicken.
Dieses Bild der Nasa zeigt einen Entwurf des vorgeschlagenen InSight-Lander. Nachdem die NASA mit vier Rovern rund um den Mars unterwegs ist, will sie mit dem neuen Lander tief ins Innere des roten Planeten blicken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Seismologen der ETH spielen eine Schlüsselrolle bei der Insight-Mission der Nasa auf dem Mars.
  • Im Mai soll eine Trägerrakete in Kalifornien abheben und mehrere Instrumente zum Roten Planeten bringen.
  • Die ETH steuert die hochempfindliche Elektronik bei und darf als Erste einen Blick auf diese Daten werfen.

Im Mai soll eine Trägerrakete von der Vandenberg-Airforce-Basis in Kalifornien abheben und mehrere Instrumente zum Roten Planeten bringen. Darunter ein Seismometer, das mehrere europäische Forschungsanstalten unter der Leitung der französischen Raumfahrtagentur CNES zusammen entwickelt und gebaut haben. Die ETH Zürich hat etwa die hochempfindliche Elektronik beigesteuert.

Nach der Landung am 26. November wird ein Roboterarm des Landers die Instrumente auf der Marsoberfläche platzieren. Das Seismometer soll bereits wenige Wochen später brauchbare Daten zur Erde senden. Die Erdbebenforscher der ETH Zürich werden als Erste einen Blick auf diese Daten werfen.

Irdisches Knowhow auf Mars übertragen

Ihre Hoffnungen setzen sie dabei hauptsächlich in Marsbeben, wie Domenico Giardini, Professor für Seismologie und Geodynamik an der ETH Zürich, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA erklärt: «Die Wellen eines Bebens, die das Seismometer registriert, gehen wie Röntgenstrahlen durch alles durch, sodass wir davon beispielsweise auf die Dichte des Gesteins oder die Temperatur im Marsinneren schliessen können.»

Eine Frage ist dabei, wie gut sich die Modelle von der Erde auf den Mars übertragen lassen. Giardinis Team hat für den Mars eine neue Magnituden-Skala geschaffen, die an der Richterskala angelehnt ist. Anders als auf der Erde gibt es auf dem Mars aber weniger Lärm.

Blick in die Vergangenheit

Neben dem Seismometer bringt die Atlas V-401-Rakete ein Instrument zum Mars, das den Hitzefluss in einer Tiefe von bis zu fünf Metern erfassen kann. Es soll darüber Aufschluss geben, wie heiss es im Innern des Roten Planeten ist und ob dessen Kern flüssig ist oder nicht. Mithilfe des Kommunikationssystems des Landers sind zudem Rotationsmessungen geplant. Hauptziel der Mission ist es, endlich auch das Marsinnere zu erforschen, nachdem vergangene Missionen bereits viele Daten über die Oberfläche und die Atmosphäre des Planeten gesammelt haben.

Der Start der Trägerrakete ist offiziell für den 5. Mai vorgesehen.

ETH Zürich fühlt Mars den Puls
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