Erneut eingeschränkte Nachtkultur durch Vorschläge des Bundesrates
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vorschläge des Bundesrates kommen bei der Bar und Club Kommission nicht gut an.
- Denn Bars, Clubs und Restaurants seien keine Pandemie-Treiber.
- Es wird kritisiert, dass die Nachtkultur erneut für eine Alibipolitik hinhalten müsse.
Es brauche eine Strategie statt eines politischen Eiertanzes auf dem Buckel der einzelnen Branchen. Mit diesen Worten kritisiert die Schweizer Bar und Club Kommission die Vorschläge des Bundesrates. Ganz besonders stört sie sich daran, «dass mit keinem Wort das Thema Unterstützung erwähnt wird».
Von den absehbaren Massnahmen betroffen sei wieder einmal die Kultur der Nacht. Dies, obwohl aktuelle Ansteckungszahlen aus dem Kanton Genf belegten, dass Clubs, Bars und Restaurants als Pandemie treibende bezeichnet werden könnten. Dies teilte die Kommission am Freitag mit.
Mit Impfung ein Stück Normalität
Wegen fehlender Erfahrungen mit 2G sei noch unklar, ob 2G+, mit Covid Test, eine Option für die nächsten Wochen sei. Dafür müsse man das anstehende Wochenende abwarten. 2G+ sei allerdings ohnehin nur dann eine Option, wenn die Covid-Tests bei asymptomatischen Menschen wieder kostenlos sind.
Gerade für junge Menschen sei ein Grund, sich impfen zu lassen, dass sie dadurch wieder ein Stück Normalität zurückzuerhalten. «Hiess es doch noch im Sommer, lass dich impfen, um wieder gemeinsam zu tanzen.» Nun träfen aber die vorgeschlagenen Massnahmen auch die Geimpften in der Schweiz, so die Kommission.
Fehlendes Rückgrat in der Schweizer Politik
Die Kultur der Nacht müsse wieder einmal für eine Alibipolitik hinhalten. Diese versäume es, dort aktiv zu werden, wo die Pandemie gerade tatsächlich stattfinde. Zum Beispiel in den Schulen, so Alexander Bücheli, Mediensprecher der Schweizer Bar und Club Kommission.
Er vermisst bei der Schweizer Politik das Rückgrat, sich wie in Deutschland und Österreich mit «heissen Themen» auseinanderzusetzen. Dazu gehöre eine Impfpflicht.