Vor zwei Wochen äusserte sich Marcel Salathé noch gänzlich optimistisch. Nun warnt der ETH-Epidemiologe vor der labilen Corona-Situation in der Schweiz.
Marcel Salathé
Marcel Salathé in der SRF-Sendung «10vor10», - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor zwei Wochen erklärte Marcel Salathé: Covid-19 ist nicht mehr schlimmer als die Grippe.
  • Nun muss der Epidemiologe seinen Optimismus wegen der steigenden Zahlen dämpfen.
  • Die Corona-Situation sei weiterhin labil – trotzdem sehe er ein Licht am Tunnelende.

Noch vor fast zwei Wochen erklärte Marcel Salathé in der «SonntagsZeitung», dass Covid-19 nicht mehr schlimmer als eine Grippe sei. Die Zahlen seien stabil und das Contact Tracing werde überall ernst genommen.

Er teile nicht die Meinung von Leuten, die befürchteten, im Winter werde es eine neue Ansteckungswelle geben. Im Gegenteil: Er gehe davon aus, dass sich Situation bald verbessern werde.

Coronavirus Marcel Salathé
Epidemiologe Marcel Salathé an einer Pressekonferenz zum Coronavirus. - Keystone

Doch nun muss der Epidemiologe der ETH Lausanne seinen Optimismus etwas dämpfen. In der SRF-Sendung «10vor10» erklärte er gestern Abend: «Die Zahlen sind in dieser Woche massiv hochgegangen. Daran sieht man, wie labil die Situation nach wie vor ist.»

Marcel Salathé: «Schnell die Kontrolle verlieren»

Die Todes- und Hospitalisierungsrate sei zwar weiterhin tief und das Gesundheitssystem sei belastbar. Trotzdem dürfe man laut Salathé nicht unvorsichtig werden. «Sonst kann man relativ schnell die Kontrolle verlieren.»

Er sehe aber weiterhin ein Licht am Ende des Tunnels, da unter anderem die Forschung rasante Fortschritte mache. «Im Gesamtbild steht die Schweiz nach wie vor relativ gut da – auch im europäischen Vergleich.»

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