Mitte Oktober wurden gleich drei Fischotter im Zoo Zürich geboren. Namen haben die Kleinen bis jetzt noch keinen.
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Die drei jungen Europäische Fischotter schmiegen sich im Zoo Zürich aneinander. - Zoo Zürich
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte Oktober hatte Fischotter-Weibchen Lulu drei Junge im Zürcher Zoo zur Welt gebracht.
  • Einen Namen haben die drei Jungtiere aber noch nicht.

In der Schweiz gilt der Fischotter seit dreissig Jahren als ausgestorben. Im Zürcher Zoo sind Mitte Oktober nun aber gleich drei Fischotter auf die Welt gekommen. Einen Namen haben die drei Jungtiere aber noch nicht. Der Zürcher Zoo pflegt mit den Fischottern eine lange Tradition.

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In der Schweiz gelten Fischotter seit über 30 Jahren als ausgestorben. - Zoo Zürich

Die erste Fischotter-Anlage wurde bereits 1930 eröffnet. Lange lebten die Tiere damals aber nicht, weil sie von Besuchern mit Steinen beworfen wurden. Der Zoo geht davon aus, dass es sich bei den wütenden Steinewerfer um Fischer handelte, die ihre Konkurrenz ausschalten wollten.

Ein solches Schicksal bleibt den am 17. Oktober geborenen Jungen sicher erspart. Hinter dicken Glasscheiben kuscheln sie sich eng aneinander und lassen sich vom Medienrummel überhaupt nicht beeindrucken. Stolz präsentierte der Zoodirektor Alex Rübel am Mittwoch die Jungmannschaft.

Fischotterin Lulu hat am 17. Oktober 2019 drei Jungtiere zur Welt gebracht.

Die Mutter der jungen Fischotter heisst Lulu. Die Fischotterdame ist vor acht Jahren in Rotterdam auf die Welt gekommen. Tom, der Vater, ist Österreicher. Der 2017 geborene europäische Fischotter sei genetisch äusserst wertvoll, weil er wild geboren sei, sagte Rübel.

Tom wurde verletzt aufgefunden, aufgepäppelt und dann nach Zürich in den Zoo gebracht. Das Geschlecht seiner drei Jungen ist noch nicht bekannt, deshalb haben sie auch noch keine Namen.

Fischotter in der Schweiz ausgestorben

Der Zoo Zürich hat sich dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP angeschlossen. Dessen Ziel ist es, Jungtiere wieder langfristig in der Schweiz anzusiedeln. Seit 1989 gelten Fischotter in der Schweiz als ausgestorben.

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Fischotter Mama Lulu im Zürcher Zoo. - keystone

Die wendigen Tiere galten lange als bösartige Beutegreifer, die den Fischern Konkurrenz machten. Die Ablehnung ging so weit, dass der Bund bis 1952 Ausbildungskurse für Otterjäger organisierte und ihnen sogar Abschussprämien auszahlte.

Seit dem Jagdverbot 1952 scheiterten mehrmals Versuche zur Wiederansiedlung. Lange ging man davon aus, dass sich die Fischotter in der Schweiz nicht fortpflanzen können. Und zwar aus dem Grund, weil in den Nahrungsfischen Polychloriertes Biphenyl (PCB) enthalten ist. Diese Chlorverbindung kommt im Abwasser vor.

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Die neugeborenen Fischotter haben bis jetzt noch keinen Namen. - Zoo Zürich

Die PCB-Hypothese kann jedoch nicht als ausschlaggebender Faktor in Betracht gezogen werden. Das konnte die wissenschaftliche Abteilung des Zürcher Zoos Mitte der 1990er Jahre aufzeigen. Die Fischotter in der Schweiz leiden vielmehr darunter, dass der Lebensraum knapp wird.

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