Luxusvillen mit Butler, Gärtner und Fahrer: So machen Superreiche Ferien. Auch am Zürichsee – etwa für den stolzen Preis von 90'000 Franken im Monat.
Peter Zombori
Peter Zombori vermietet Ferien-Villen für Superreiche am Zürichsee. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz ist ein beliebtes Ziel für Luxustouristen.
  • Superreiche lassen etwa 90'000 Franken pro Monat für eine Villa am Zürichsee springen.
  • Peter Zombori verdient damit sein Geld.
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Ein schönes Hotelzimmer oder eine kleine Ferienwohnung per Airbnb: Was für Normalverdienende nach schönen Ferien klingt, kommt für Superreiche nicht infrage. Für einen Aufenthalt in der Schweiz mieten solche Luxus-Touris nicht selten eine ganze Villa.

Damit verdient er sein Geld: Peter Zombori, Gründer von Premium Switzerland. Er vermittelt ungenutzte Zweitvillen von wohlhabenden Unternehmerinnen und Unternehmern an Superreiche weiter und kümmert sich während deren Aufenthalt um alles.

Rund 80 Villen, Suiten und Penthouses bietet er derzeit an, erklärt er im Interview mit der «Zürichseezeitung». Eine Villa mit Seeblick kostet dabei schnell mal 90'000 Franken pro Monat. Zomboris Firma organisiert zudem alles, was die Gäste gewohnt sind: Butler, Fahrer, Gärtner und mehr.

Superstars haben Extra-Wünsche

Zomboris Kundinnen und Kunden sind oft Familien aus dem arabischen Raum oder den Golfstaaten. Auch aktuell miete eine solche Familie gleich mehrere Suiten in Zürich. Allein für die Unterkünfte bezahlen sie 300'000 Franken pro Monat.

Manchmal hat er sogar mit einem Ministerpräsidenten oder einem Weltstar zu tun. Und diese haben oft besondere Wünsche. «Dass jemand eine genaue Anzahl Vitalwasser und von kleinen wie grossen Handtüchern im Badezimmer will, kommt öfter vor», meint er.

Luxus
Luxustourismus boomt – auch in der Schweiz.
Luxus
Für den Aufenthalt in einer Villa am Zürichsee bezahlen Superreiche etwa 90'000 Franken im Monat.
Luxus
Ein Schweizer verdient mit der Organisation und Vermittlung solcher Luxus-Ferien sein Geld.
Touristen
Zu seinen Kunden zählen oft Superreiche aus arabischen Ländern.
Gäste
Seine Dienste wurden aber auch schon von Stars und hochrangigen Politikern in Anspruch genommen.

Es gibt aber auch schier absurde Wünsche: Eine «berühmte amerikanische Sängerin» könne etwa keine externen Lichtquellen aus anderen Zimmern ertragen. Er habe dann sämtliche Leuchten abkleben müssen, um das sicherzustellen. «Wir hatten eine lange Liste mit solchen Anforderungen und seitenlange Verträge. Das kann dann schon sehr ermüdend sein.»

Oft machen die Superreichen aber nicht nur Ferien in der Schweiz. Der Aufenthalt wird etwa gerne mit einem Sommer- oder Wintercamp für Kinder verbunden. Auch für medizinische Behandlungen kommen die wohlhabenden Familien gerne in die Schweiz. Premium Switzerland übernimmt auch hier die Organisation.

Unmoralische Angebote während der Pandemie

Besonders während Corona war der Medizintourismus ein moralisch heikles Thema. «Wir hatten Anfragen, ob wir für Millionensummen Intensivbetten garantieren können», erinnert sich Zombori. Solche Aufträge habe er aber abgelehnt.

Würden Sie gerne im Luxus leben?

Trotzdem lief das Geschäft während der Pandemie erstaunlich gut – während der Normalo-Tourismus nahezu stillstand. «Mehrere Ultraluxuskunden mieteten damals monatelang riesige Villen in der Schweiz. Sie waren da, und das Geschäft lief ohne grossen Aufwand», so Zombori.

Er selbst braucht keinen Luxus, meint er gegenüber der Zeitung. Obwohl er mit seinem Geschäft gut verdiene, könne er sich «sicher keine Villa leisten».

In der Freizeit fährt er Skateboard. «Das Skaten ist diametral zum Beruf – das ist Beton, Boden, Dreck. Und das hier ist Marmor, Luxus und Tamtam. Privat bevorzuge ich Ersteres.»

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