Diese Banken nehmen kein Bargeld mehr entgegen
Bargeld am Bankschalter? In der Schweiz wird das zur Rarität – denn immer mehr Banken schaffen den persönlichen Bargeldservice still und leise ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Banken in der Schweiz schaffen Bargeldtransaktionen am bedienten Schalter ab.
- Reduziert wird sogar doppelt: weniger Filialen und weniger Dienstleistungen.
- Schuld daran sollen Kosten- und Sicherheitsaspekte sowie die sinkende Nachfrage sein.
In der Schweiz wird Bargeld am bedienten Bankschalter zur Seltenheit: Immer mehr Banken streichen diesen Service.
Was einst das Symbol des persönlichen Bankings war, verschwindet still und leise. Angeblich, weil die Kunden es kaum noch wollen oder brauchen.
Zwei Drittel der 774 Raiffeisen-Filialen geben kein Bargeld mehr am Schalter aus. Laut der Bank wegen massiv gesunkener Nachfrage: 2014 nutzten noch 46 Prozent der Kunden den Schalter. 2023 waren es nur noch 15 Prozent, berichtet die «Aargauer Zeitung».
Ganz ohne Bargeldschalter kommen inzwischen die Berner Kantonalbank und die Postfinance aus.
Auch die Zürcher Kantonalbank setzt voll auf Digitalisierung. Immerhin gibt es aber in allen 51 Filialen noch eine Notfalllösung am Schalter.
Echtes Bargeld von echten Menschen
Eine Ausnahme bildet die UBS: In mehr als der Hälfte ihrer Filialen gibt es nach wie vor echtes Bargeld – von echten Menschen.
Nicht nur die klassischen Bargeldschalter verschwinden, auch Bankfilialen werden in der Schweiz immer seltener. Seit 2005 ist ihre Zahl um rund ein Drittel geschrumpft, Ende 2024 waren noch 2476 übrig.
Die Universität St. Gallen (HSG) zeigt mit aktuellen Daten, wie drastisch der Rückgang ist. HSG-Ökonom Tobias Trütsch warnt in der Zeitung: Der Trend geht weiter – und die Zahl der Filialen dürfte noch deutlich fallen.
Aber was machen die Mitarbeitenden?
Bankangestellte sind heute vor allem für die Beratung da. Doch selbst bei einfachen Anliegen wie Twint-Problemen oder falschen Kreditkartenabrechnungen stossen sie oft an ihre Grenzen.
Wer Unterstützung bei digitalen Diensten braucht, wird meist direkt an Automaten oder ins Internet weitergeschickt, so die «AZ».
Der Abbau trifft gleich doppelt: Immer weniger Filialen und dazu ein schrumpfendes Dienstleistungsangebot – besonders beim Bargeld.
Ökonom Trütsch macht vor allem Kosten- und Sicherheitsaspekte verantwortlich. Aber auch die sinkende Kundennachfrage spielt eine entscheidende Rolle.
Doch genau hier entsteht das Dilemma: Ein kleineres Angebot sorgt für noch weniger Nachfrage, was den Abbau weiter antreibt.