Der Bundesrat will keinen zusätzlichen Vaterschaftsurlaub, wie dies eine entsprechende Initiative verlangt. SP-Nationalrat Adrian Wüthrich ist enttäuscht.
Der Bundesrat lehnt die Initiative zum Vaterschaftsurlaub ab. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat empfielt die Initiative zu vier Wochen Vaterschaftsurlaub zur Ablehnung.
  • Für Adrian Wüthrich, Präsident von Travail Suisse, ist dies unverständlich.

Der Bundesrat lehnt die Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» ab. Diese fordert, dass Väter einen gesetzlichen Anspruch auf vier Wochen Vaterschaftsurlaub haben.

Reaktion auf Realität

Adrian Wüthrich ist seit Anfang Woche neuer SP-Nationalrat, aber auch Vater von zwei Söhnen und Präsident des Vereins «Vaterschaftsurlaub jetzt!». Er ist über den Entscheid des Bundesrats enttäuscht: «Ich finde es schade, dass der Bundesrat der heutigen Realität auf dem Arbeitsmarkt nicht in die Augen blickt.»

«Ich kämpfe weiter für die vier Wochen Vaterschaftsurlaub. Denn in meinen Augen ist dies bereits eine Kompromisslösung!» Falls das Parlament aber einen Gegenvorschlag mit weniger Wochen ausarbeite, sei dies für ihn auch positiv, dann habe die Initiative etwas ausgelöst.

Denn heute sei es ja üblich, dass beide Elternteile arbeiteten. Für Wüthrich grenzt die bundesrätliche Ablehnung der Initiative an Arbeitsverweigerung der Landesregierung. Überrascht davon sei er aber nicht, habe doch der Bundesrat in letzter Zeit praktisch nie familienfreundlich entschieden.

Parlament gefordert

Trotz des heutigen Dämpfers gibt sich der SP-Nationalrat optimistisch. Er sei überzeugt, dass es in der Schweiz früher oder später zu einem Vaterschaftsurlaub kommen werde, der länger als der bisher gesetzlich verankerte Tag dauert. Jetzt sei das Parlament gefordert.

«Der Bundesrat verweigert die Arbeit!».
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