In Vorbereitung auf den Ende Februar erscheinenden zweiten Teil der Filmreihe wird der erste «Dune» noch einmal in Schweizer Kinos gezeigt werden.
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«Dune» mit Timothée Chalamet hat elf BAFTA-Nominierungen erhalten. - © 2019 Warner Bros. Entertainment Inc.

2021 ist «Dune» von Denis Villeneuve erschienen. Bevor Ende Februar die Fortsetzung in die Deutschschweizer Kinos kommt, läuft der erste Teil erneut auf der grossen Leinwand.

Es scheint ein unmögliches Unterfangen: Mit Frank Herberts Roman «Dune» hat sich der kanadische Regisseur Denis Villeneuve («Arrival») nicht nur einen Klassiker der Science-Fiction-Literatur vorgenommen, sondern auch ein Projekt aufgegriffen, das bisher unter keinem guten Stern stand. Nach langer Wartezeit gelang ihm damit im Herbst 2021 aber ein voller Erfolg. Bevor «Dune: Part Two» am 29. Februar anläuft, gibt es nun ein Wiedersehen mit dem ersten Teil.

Der Wüstenplanet Arrakis ist eine unwirtliche Umgebung. Wer hier überleben will, muss sich dem Sand und der Hitze hingeben. Dass sich das Imperium mit seinen verschiedenen Herrscherhäusern überhaupt für diese karge Ödnis interessiert, hat mit einer besonderen Substanz zu tun: Spice. Sie verlängert das Leben und verleiht besondere Kräfte, die für interstellare Reisen unumgänglich sind. Folglich ist die Kontrolle über Arrakis heiss begehrt, selbst wenn das Leben dort etliche Opfer verlangt.

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Dune. - Instagram /@dunemovie

Für Herzog Leto Atreides (Oscar Isaac als stoische Führungspersönlichkeit) ist es deshalb ein böses Omen, als ihm der Imperator die Verwaltung von Arrakis überträgt – und diese somit den verfeindeten Harkonnen entreisst. Auch der junge Thronerbe Paul Atreides (Timothée Chalamet) kann zunächst wenig mit der bevorstehenden Übersiedlung anfangen, wird er doch zudem von bedeutungsschweren Träumen geplagt. Frisch in der neuen Heimat angekommen, überlebt er nur knapp einen Anschlag auf sein Leben – die erste von vielen Gefahren, die sich der Familie in den Weg stellt.

Villeneuve findet eindrückliche Bilder für die Geschichte von Paul, der im Laufe der Handlung eine messiasähnliche Wandlung hinlegt, die nicht zuletzt von seiner Mutter Jessica (Rebecca Ferguson) begleitet wird. Sie gehört dem geheimnisvollen Orden der Bene Gesserit an und ist damit eine von vielen Figuren in diesem reichhaltigen Universum, in das Herbert nicht nur Themen wie Religiosität, Verrat und Gier gepackt hat, sondern allen voran eine Kritik am Umgang der Menschheit mit der Natur.

Sind schon die Vielschichtigkeit und Komplexität der Buchvorlage beeindruckend, braucht sich Villeneuves Adaption dahinter nicht zu verstecken. Wo etwa ein grosser Kollege wie David Lynch mit seiner Umsetzung 1984 legendär gescheitert ist, nutzt der Kanadier, der gemeinsam mit Eric Roth und Jon Spaihts auch das Drehbuch verfasst hat, sein Händchen für klug gewählte Kompositionen, die zwar im Hollywoodmassstab gedacht sind, deshalb aber nicht auf Qualität und Erdung verzichten.

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Rebecca Ferguson (l-r), Zendaya, Javier Bardem und Timothée Chalamet gehören zur hochkarätigen Besetzung von «Dune». - dpa-infocom GmbH

Aber eigentlich sind es nicht die Verfolgungssequenzen in an Insekten erinnernde Flugobjekten oder die üppige Flotte der Imperiumsmächte, die hier besonders stark nachhallen. Mit «Dune» bringt Villeneuve vielmehr die Ruhe zum Glänzen, legt dabei allerlei Fährten und setzt mythologisch unterfütterte Andeutungen, ohne gleich alles bis ins kleinste Detail zu analysieren. Man muss sich vielmehr einlassen auf dieses Abenteuer, für das der Regisseur einen Überwältigungssoundtrack von Hans Zimmer nutzt, der in diesem Fall aber wie die Faust aufs Auge passt.

Mit «Dune» erweckte Villeneuve den grossen, aber keineswegs stumpfen Kinoblockbuster aus seinem Coronatiefschlaf. Dass sich das Warten gelohnt hat, bewies letztlich auch der Erfolg an den Kinokassen. Da hier nur die Hälfte von Herberts Roman erzählt wurde, gibt es für Paul und Konsorten noch etliche Dünen zu erklimmen und Herausforderungen zu bestehen. Wie die Geschichte weitergeht, erfährt man im zweiten Teil, der ab Ende Februar zu sehen ist.

«Dune» läuft ab dem 8. Februar erneut in ausgewählten Deutschschweizer Kinos.

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