Bei der Anti-Rassismus-Demo in Zürich wurden am Samstag Polizisten angegriffen. Demonstranten stellten sich dabei vor die Beamten. Einer redet jetzt bei Nau.ch.
Demonstranten stellen sich schützend vor die Polizei. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Rande der BLM-Demonstration in Zürich vom Samstag gab es Angriffe auf die Polizei.
  • Friedliche Demonstranten stellten sich dann schützend vor die Polizisten.
  • Nun spricht einer dieser Demonstranten bei Nau.ch über die Aktion.

Am vergangenen Samstag protestierten in Zürich über 10'000 Menschen friedlich gegen Rassismus. Die «Black Lives Matter» Demonstranten knieten auch mehrmals hin, um an den getöteten Afroamerikaner Georg Floyd (†46) zu erinnern.

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Demonstranten in Zürich: Die Demo verstösst gegen die Covid-Verordnung des Bundes. - Keystone

Die Demo verlief lange friedlich. Doch gegen Ende der Veranstaltung suchten Linksautonome die Konfrontation mit der Polizei. Doch diese bekam unerwartet Hilfe: Schwarze Demonstranten stellten sich vor die Stadtpolizisten, um diese zu schützen. Gemeinsam konnten sie die Randalierer in die Schranken weisen.

Unbewaffnete Polizisten angegriffen

Nau.ch konnte mit einem der Beteiligten sprechen. V. P.* ging als Erstes dazwischen um die Gewalt zu beenden. «Ich habe mir nicht viel dabei gedacht», so der junge Demonstrant. Die Polizei sei zu diesem Zeitpunkt von Demonstranten umringt gewesen. Die Antifa habe die Stimmung aufgeheizt und die Polizisten angegriffen.

«Einer der Polizisten ging ohne Schutz und unbewaffnet auf die Demonstranten zu», so P. Und weiter: «Wenn ein Mensch unbewaffnet ist, dann wirft man keine Steine, das ist einfach feige.» Da habe er versucht, die Situation zu beruhigen und sich vor die Polizisten gestellt.

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Die Polizei war von den Demonstranten umzingelt. - zVg

Es seien dann auch schnell weitere «Black Lives Matter»-Demonstranten gekommen und hätten die Polizei unterstützt.

Verletzem Polizisten «geht es nicht wirklich gut»

V. P. hat bei seiner Hilfsaktion selbst einen Stein abbekommen. Die Randalierer kann er nicht verstehen: «Aus der dritten Reihe vermummt Steine zu schmeissen, zeugt nicht von Stärke.»

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Hier geben sich ein Zürcher Polizist und ein Demonstrant einen festen Händedruck. - Keystone

Die Polizei lobt die «Black Lives Matter»-Demonstranten in einer Medienmitteilung vom Samstagabend. «Bereits während der BLM-Demonstration waren Exponenten der linksautonomen Szene dabei und versuchten die Leitung der Demonstration zu übernehmen. Dies konnte aber von den Teilnehmenden erfolgreich verhindert werden», teilt die Stadtpolizei erfreut mit.

Mediensprecher Marco Cortesi betont: «Die Demo-Teilnehmer haben sich absolut korrekt verhalten.» Einer der Polizisten sei am Kehlkopf wegen einer fliegenden Flasche verletzt worden, sei aber nicht mehr im Spital. «Es geht ihm aber auch nicht wirklich gut», so Cortesi.

* Name der Redaktion bekannt

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