Ein Jahr nach Bekanntgabe des Projekts öffnet das Online-Magazin Republik heute in Bern seine Türen für Interessierte. Die Leser sollen Einblick erhalten in die Arbeit der Journalisten und diesen Inputs für neue Themen geben können.
Das digitale Magazin «Republik» wurde heute vor einem Jahr ins Leben gerufen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Jahr ist es her, seit das digitale Magazin «Republik» getauft wurde.
  • Die erste Ausgabe erschien am 14. Januar 2018, also vor rund drei Monaten.
  • Das Magazin wird nicht von einem Verlag, sondern von der Leserschaft getragen und finanziert.

Am 12. April 2017 gaben Christof Moser und Constantin Seibt das Projekt «Republik» bekannt. Sie wollten ein Magazin gründen, das frei von Werbegeldern guten Hintergrund-Journalismus bietet.

Die Initianten stiessen mit ihrer Idee auf grosses Interesse: Das Crowdfunding startete am 26. April 2017 und erreichte in nur einem Tag die geforderte Summe von 750'000 Franken - Weltrekord für ein journalistisches Crowdfunding. Bis Ende Mai kamen schlussendlich von fast 14'000 Abonnenten 3,4 Millionen Franken zusammen.

Der grösste Erfolg ist, dass das Baby lebt!

Der Chefredaktor Constantin Seibt vergleicht die Republik mit einem Kind. «Es ist ein Wunder, dass dieses Kind lebt!» In diesen Anfangsmonaten musste er sich um sehr viele administrative Aufgaben kümmern. Er wertet es daher als seinen grössten Erfolg, dass «das Baby», also die Republik, überhaupt atmet und lebt.

Nebst den administrativen Aufgaben produzierten die Journalistinnen und Journalisten aber auch was von ihnen verlangt wird: Hintergrund-Journalismus. Constantin Seibt gibt sich selbstkritisch: «Man kann nicht immer nur das Steak servieren, manchmal muss es auch ein Dessert sein.» Neben den langen Hintergrund-Artikeln soll es in Zukunft also auch Platz für kürzere und humorvollere Texte aus - eben etwas Süsses, statt nur Deftiges.

Die Republik ist eine Höllenmaschine

Mitbegründer Seibt hat in den ersten Monaten viele Fehler gemacht und daraus gelernt. Zu Beginn gab es beispielsweise viele Nachtschichten und man sprang auf Themen zu langsam auf, war zu wenig aktuell. Die Organisation war die Hölle, erklärt Seibt.

Seibt vergleicht die Organisation in der Redaktion mit der Hölle. - Nau

Mehr Kompliziertes

In Gesprächen mit Lesern und Politikern zeigte sich, was von der Republik - und allgemein vom Journalismus - verlangt wird: Mehr komplizierter Stoff. Themen wie die Unternehmenssteuerreform oder juristische Streitigkeiten mit der EU sollen den Lesern auf anschauliche Art näher gebracht werden.

Im Herbst mehr Kultur

Mittlerweile hat die Republik 20'000 Abonennten. Dies übertrifft die Erwartungen der Initianten. Für die Zukunft plant Constantin Seibt mit seinem Team noch einige Änderungen. So wurden kürzlich Podcasts lanciert, also Audioversionen der Texte. Des Weiteren arbeitet die Republik an einer App, an einer Suchfunktion und auf Herbst soll das Ressort Kultur ausgebaut werden.

Constantin Seibt hat die «Republik» heute vor einem Jahr mitgegründet. - Nau

Sehen Sie das ganze Interview mit Mitgründer Constantin Seibt und erfahren Sie, warum er sich mit einem Lachs vergleicht.

Chefredaktor nach drei Monaten: «Die Organisation in unserer Redaktion ist die Hölle!»
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