Beim Scott-Hauptsitz im Kanton Freiburg musste kürzlich wegen eines Streits zwischen den Chefs die Polizei ausrücken. Nun sind die Hintergründe bekannt.
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Bei Scott sind angeblich bewaffnete Sicherheitskräfte aufgetaucht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Sportartikelfirma Scott hängt der Haussegen schief.
  • Anfang April musste deshalb sogar die Polizei ausrücken.
  • Jetzt ist klar, warum: Offenbar tauchten Koreaner mit bewaffneten Securitys auf.
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Anfang April eskalierte der Zoff um eine umstrittene CEO-Entlassung bei der Sportartikelfirma Scott. Schliesslich musste sogar die Polizei zum Hauptsitz in Givisiez FR anrücken! Die Chefs der Firma hatten sich gegenseitig angeschrien.

Jetzt kommt ans Licht, welcher Tropfen das Fass zum Überlaufen brachte. Und dazu führte, dass der geschasste CEO und Minderheitsaktionär Beat Zaugg die Polizei alarmierte.

Vertreter des südkoreanischen Mehrheitsaktionärs Youngone sollen nämlich mit angeblich bewaffneten Sicherheitskräften am Hauptsitz erschienen sein. Das berichtet die «Berner Zeitung» unter Berufung auf Gespräche mit anonymen Insidern.

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Bei der Sportartikelfirma Scott hängt der Haussegen schief.
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Kürzlich eskalierte der Streit – die Freiburger Kantonspolizei musste ausrücken.
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Auslöser sollen bewaffnete Security-Mitarbeiter des südkoreanischen Mehrheitsaktionärs gewesen sein.

Weder Zaugg noch Youngone haben zu dem ungewöhnlichen Vorfall Stellung bezogen.

Hintergrund des Zerwürfnisses der Scott-Chefs: Am 27. März setzte der Verwaltungsrat den langjährigen CEO Zaugg per sofort ab. Seinen Posten sollte Juwon Kim vom südkoreanischen Mehrheitsaktionär Youngone übernehmen.

Hatten Sie auf der Arbeit schon mal Zoff?

Zaugg war damit jedoch alles andere als einverstanden. Das Prozedere sei nicht ordnungsgemäss abgelaufen, sagte er gegenüber der «NZZ». Deswegen sei er noch immer der Chef der Firma. «Ich bin weiterhin im Büro und arbeite», hielt der Entlassene nach seiner Kündigung gegenüber der Nachrichtenagentur AWP fest.

Zoff wird wohl auf juristischer Ebene entschieden

Seit 2015 ist Zaugg bei Scott nur noch Minderheitsaktionär und hat aktuell 47 Prozent der Papiere inne. Die Mehrheit halten seither die Südkoreaner von Youngone. Ob der neue koreanische CEO sein Amt tatsächlich bereits angetreten hat, ist nicht bekannt.

Am Ende muss der Streit wohl auf juristischer Ebene beigelegt werden, wie die Zeitung schreibt. Denn um Zaugg als Scott-CEO absetzen zu können, sei ein Mehrheitsentscheid des Verwaltungsrats, der den gesetzlichen Vorgaben genügt, erforderlich. Um ihn von seinem Amt als Verwaltungsratspräsident der Holding zu entlassen, braucht es eine ausserordentliche Generalversammlung.

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