Calida plant eine Neuausrichtung mit Fokus auf Kernmarken trotz Unsicherheiten im Grosshandelsgeschäft.
Die Unterwäsche- und Lingerie-Herstellerin Calida hat 2021 klar mehr umgesetzt. Vor allem ist das Traditionsunternehmen aus Sursee aber auch deutlich profitabler geworden. Geholfen hat die geplante Trennung von der weniger profitablen Bergsport-Sparte. (Archivbild)
Calida plant eine Neuausrichtung mit Schwerpunkt auf Kernmarken trotz Unsicherheiten im Grosshandelsgeschäft. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER
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Der Unterwäsche- und Lingerie-Hersteller Calida hat sich 2023 neu aufgestellt und will sich im laufenden Jahr auf seine Kernmarken konzentrieren. Dabei geht er von steigenden Umsätzen aus – ausser im Grosshandelsgeschäft. Nebst schwacher Konsumstimmung ist die Situation dort nämlich wegen der Signa-Turbulenzen unsicher.

«Es war ein turbulentes Jahr», sagte Verwaltungsratspräsident Felix Sulzberger, der seit letztem Juli ad interim die CEO-Rolle innehat, im Videointerview mit AWP an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Der gebürtige Berner war bereits von 2001 bis 2016 Chef beim Surseer Konzern und sorgte damals für einen Turnaround. Seine Devise für Calida laute nun «Back to Basics». Das heisst konkret: eine stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft, um die Effizienz darin zu steigern.

Zukunftspotential trotz Herausforderungen

Im letzten Jahr waren die Calida-Marken von Corona-Nachwehen betroffen, wie der Verwaltungsratspräsident vor den Medien und Investoren hervorhob. Dennoch sehe er in den Textilmarken und dem Möbelgeschäft Zukunftspotenzial. «Die Möbel-Tochter Lafuma war über zehn Jahre lang ausserordentlich profitabel», sagte der CEO. Da sie kein strategischer Teil der Gruppe sei, schliesst er einen Verkauf grundsätzlich aber nicht aus.

Generell gehe er im laufenden Jahr von wachsenden Umsätzen in den eigenen Geschäften aus, getrieben insbesondere durch den Onlinehandel. Der Grosshandel dürfte aber wohl verhaltener ausfallen, unter anderem wegen Unsicherheiten in den deutschen Warenhäusern, die der strauchelnden Signa-Gruppe gehören. Am Ende des Jahres dürfte somit entweder ein leicht positives oder ein leicht negatives Wachstum resultieren.

Weiter sorgte Calida zuletzt mit Abgängen aus dem Verwaltungsrat und dem Management für Schlagzeilen. Dass es nach einem wechselhaften Jahr zu personellen Änderungen komme, ist laut Sulzberger aber nicht unüblich. «Ich kann versichern, die Stimmung ist ausgezeichnet.»

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