Bundesrat will Kids stärker für Schulsportlager unterstützen
Schullager sind in vielerlei Hinsicht wichtig für Kinder und Jugendliche. So sieht es der Bundesrat und will mehr Geld dafür. Doch dies ist nicht ganz einfach.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat betont in einem Bericht die Wichtigkeit von Schulsportlagern.
- Er schlägt vor, dem Teilnehmer-Rückgang durch höhere J+S-Beiträge entgegenzuwirken.
- Das zuständige Bundesamt für Sport erklärt, was das bedeutet.
Gemeinsam an den Skilift-Bügel hängen und am Abend Älplermagrone kochen. Ein Schulsportlager schweisst zusammen, glaubt der Bundesrat. Für Entwicklung und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Faktor.
Darum hält er in einem neuen Bericht fest, wie der drohende Rückgang bekämpft werden soll. Die Idee: Der Bund bezahlt mehr an die Teilnahme. Wobei er nicht mehr Geld in die Hand nehmen muss.
Doppelt so hohe Beiträge vom Bund
Ende 2017 fällte das Bundesgericht einen wichtigen Entscheid für den Erhalt der Schullager. Es entschied, dass Schulen für obligatorische Lager von den Eltern maximal 16 Franken pro Tag erheben dürfen. Die Folge: Schweizweite Empörung, dass Schulsportlager bald aus Spargründen gestrichen werden könnten.
Dies nahm BDP-Nationalrat Duri Campell zum Anlass, vom Bundesrat eine Lösung zu fordern, wie der Bund die Lager unterstützen kann. Die Landesregierung schlägt nun höhere Beiträge des bundeseigenen Sportförderungsprogramms Jugend und Sport (J+S) vor.

Aktuell zahlt J+S pro Tag 7.60 Franken pro Teilnehmer eines obligatorischen Schulsportlagers. Nun soll dieser Betrag auf 16 Franken erhöht werden. Das dafür zuständige Bundesamt für Sport (BASPO) begrüsst diesen Entscheid.
Sprecher Kurt Henauer erklärt: «Es ist natürlich in unserem Interesse, dass möglichst viele Kinder an Schulsportlagern teilnehmen können. Daher ist der Beschluss des Bundesrates für uns sehr positiv.» Aber: Er ist mit Arbeit verbunden.
Bundesrat will mehr Geld im bestehenden Budget
Wie Henauer betont, gehe es nun bis zu eineinhalb Jahren, bis der Beschluss des Bundesrates zum Tragen komme. «Denn die Verordnung muss geändert werden, wie die Gelder aus dem J+S-Kredit ausgezahlt werden.»

Denn laut Bundesrat müssen die höheren Beiträge innerhalb des bestehenden J+S-Kredits finanziert werden. Dieser beträgt im Jahr 2019 rund 110 Millionen Franken. Das Geld fliesst gemäss Henauer in die J+S-Kurse, in die Lager oder auch Ausbildung von Leitern und Experten.
Wird nun das Angebot zusammen gekürzt? Keinesfalls, betont das BASPO. «Das Angebot bei J+S bleibt genau gleich, von Kursen über Lager bis zu den Ausbildungen.» Die Mehrkosten, die durch die höheren Teilnehmer-Beiträge entstehen, sind nur dank einem weniger starken Wachstum am J+S-Angebot möglich.