Drei Schweizer sind wegen Millionen-Betrug angeklagt – die Bundesanwaltschaft in Bellinzona fordert für das Trio hohe Freiheitsstrafen.
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona.
Das Bundesstrafgericht in Bellinzona. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesstaatsanwaltschaft fordert in einem Betrugsprozess hohe Haftstrafen.
  • Die Angeklagten könnten 27 bis 45 Monate erhalten.

Im Betrugsprozess gegen drei Schweizer – eine Frau und zwei Männer – vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona hat die Bundesanwaltschaft (BA) heute Montag die Strafanträge gestellt. Der ausserordentliche Bundesstaatsanwalt Thomas Bosshard beantragte zu Beginn seines Plädoyers für die 59-jährige Hauptbeschuldigte eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren.

Für die beiden Mitbeschuldigten beantragte Bosshard eine Freiheitsstrafe in Höhe von 30 beziehungsweise 27 Monaten. Dazu kommen Ersatzforderungen in Millionenhöhe. Alle Beschuldigten sollen wegen gewerbsmässigen Betrugs in Millionenhöhe verurteilt werden.

Laut BA waren sie massgeblich daran beteiligt, ein als Schneeballsystem konzipiertes Vertriebssystem für Kapitalanlagen aufgebaut zu haben. Versprochen wurden Traumrenditen, um die Anleger zu überzeugen. Doch von den Versprechungen blieb nichts.

Die Vorfälle gehen auf die Jahre 2005 bis 2007 zurück. Die Beschuldigten köderten damals Anleger aus der Schweiz, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein für das so genannte Daytrading-System des deutschen und mittlerweile rechtskräftig verurteilten Staatsbürger Ulrich «Richie» Engler, der in Florida (USA) ein betrügerisches System aufgebaut hatte und dort in Saus und Braus lebte. Dieser war ein Hochstapler. Seine PCO-Gesellschaften waren Scheingebilde.

Die Hauptverhandlung vor Bundesstrafgericht war vor einer Woche eröffnet worden. Zurzeit plädiert der vorübergehende Bundesstaatsanwalt und begründet seinen Strafantrag. 

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