Zwischenfälle in der kommerziellen Luftfahrt der Schweiz stiegen um 24 Prozent. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt bearbeitete fast 10'000 Vorfälle.
ARCHIV - Symbolbild: Ein Flugzeug in der Luft. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Im Vergleich zu 2022 verzeichnete der Bund 2023 einen Anstieg von 24 Prozent an Zwischenfällen in der kommerziellen Luftfahrt. (Symbolbild) - sda - Keystone/dpa/Julian Stratenschulte

Das Wichtigste in Kürze

  • 2023 gab es in der kommerziellen Luftfahrt 24 Prozent mehr Zwischenfälle als im Jahr 2022.
  • Die GPS-Störungen stiegen im Vergleich zu 2022 sogar um 55 Prozent an.
  • Das Bundesamt für Zivilluftfahrt bearbeitete rund 10'000 Vorfälle.
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Letztes Jahr wurden dem Bundesamt für Zivilluftfahrt in der kommerziellen Luftfahrt der Schweiz 24 Prozent mehr Zwischenfälle gemeldet als 2022. Insgesamt bearbeitete der Bund rund 10'000 Vorfälle. Darunter waren unter anderem ein bei der Abfertigung am Boden beschädigtes Flugzeug und ein Beinahe-Zusammenstoss zweier Flugzeuge in der Luft.

Auch eine Kollision mit Vögeln wurde untersucht. So heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Sicherheitsstatistik des Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl). GPS-Störungen wurden im Vergleich mit 2022 gar 55 Prozent mehr verzeichnet. Seit 2019 vervierfachte sich die Zahl der Vorfälle mit GPS-Störungen somit.

GPS-Spoofing: Eine wachsende Bedrohung

2023 gingen beim Bazl demnach über 2100 Meldungen dazu ein. Das sogenannte GPS-Spoofing registriert die Fluggesellschaft Swiss beispielsweise fast täglich auf ihren Strecken nach Asien sowie Südostasien. Und auch wenn sie den Nahen Osten überfliegt, wie es kürzlich hiess.

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Besonders häufig komme Spoofing über Kriegsgebieten wie Ukraine und dem Nahen Osten vor. Auch andere Meldungen nahmen seit 2019 zu, wie das Bazl weiter mitteilte. Die Hauptursachen seien unter anderem mehr grossflächig gestörte GPS-Signale auf Flugzeugen und die vermehrte Nutzung von Lasern und Drohnen.

Zunahme von Zwischenfällen mit Drohnen

Zwischenfälle mit Drohnen wurden demnach im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr gemeldet. Weiter gab es auch mehr Laserattacken auf kommerzielle Flüge. Hinzu kamen laut dem Bazl zwei Unfälle mit insgesamt fünf Todesopfern in der Freizeitfliegerei.

Beim ersten Unfall handelte es sich um den Absturz eines Kleinflugzeugs im November bei Grenchen SO – beide Insassen starben. Drei weitere Menschen starben, als ein Kleinflugzeug im Mai beim Anflug auf den Flugplatz von La-Chaux-de-Fonds NE am Jurahöhenzug zerschellte. Das bestätigte Bazl auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Bereich der kommerziellen Luftfahrt hingegen wurden 2023 keine Todesfälle in der Schweiz verzeichnet.

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