Eine Untersuchung der Unesco-Welterbe-Stiftung zeigt: Die Gästeströme der V-Bahn werden gut gelenkt und bewegen sich in der Nähe der vorgesehenen Infrastrukturen.
V-Bahn Grindelwald
Personen stehen an bei der V-Bahn auf den Eigergletscher in Grindelwald. (Archivbild) (KEYSTONE/Peter Schneider) - KEYSTONE
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Die neue V-Bahn in Grindelwald hat nicht zu einer Zunahme der Konflikte zwischen Mensch und Natur geführt. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Stiftung Unesco-Welterbe Jungfrau-Aletsch. Frühere Befürchtungen hätten sich nicht bestätigt.

Die Gästeströme würden gut gelenkt und bewegten sich in der Nähe der vorgesehenen Infrastruktur, teilte die Stiftung Unesco-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch (Saja) am Dienstag an einer Pressekonferenz mit. Den Handlungsbedarf erachtet sie deshalb als klein.

Die Saja führte Besuchermonitorings im Jahr 2019 vor der Inbetriebnahme des Eiger Express und 2023 in dessen drittem Betriebsjahr durch. Sie stellte fest, dass die Gäste seit Inbetriebnahme der V-Bahn «wie erwartet mit dem Eiger Express auf das Jungfraujoch reisen», wie Saja-Projektleiterin Jessica Oehler sagte.

Sind Sie schon einmal mit der V-Bahn in Grindelwald gefahren?

Die V-Bahn der Jungfraubahnen bringt Reisende in einer Kabinenbahn von Grindelwald hoch zum Eigergletscher. Von dort können sie per Zahnradbahn weiter aufs Jungfraujoch reisen. Früher reisten sie mit der Wengernalpbahn via Kleine Scheidegg zur Station Eigergletscher.

2023 benutzten knapp über 2 Millionen Personen den Eiger Express, wählten also den direkten Weg zum Jungfraujoch. Der Besucherstrom verlagerte sich von der Kleinen Scheidegg hin zur Station Eigergletscher, wie Oehler sagte. Dennoch sei die Kleine Scheidegg im Sommer ein beliebtes Ziel bei Wanderern und im Winter ein wichtiger Ausgangspunkt für den Wintersport.

Die Besucherfrequenzen an den untersuchten Standorten Eigerwalk, Eigertrail, Moräne, Wengernalp und Rotstöcki blieben im Untersuchungszeitraum auf einem ähnlichen Niveau. Die Saja stellt entgegen früheren Befürchtungen keine Zunahme von Verstössen oder Konflikten zwischen Mensch und Natur fest. Dennoch sei eine der Herausforderungen die Rücksichtnahme auf Wildruhegebiete.

Einzelne kleinere Massnahmen sollen umgesetzt werden

Der Handlungsbedarf sei klein, die Saja und die Jungfraubahnen wollen einzelne kleinere Massnahmen umsetzen. Dazu gehören etwa das Aufstellen von Informationstafeln und die Sensibilisierung der Gäste für die Region als Teil des Unesco-Welterbes. Weiter sollen zusätzliche Personen, die den Gästestrom lenken, zum Einsatz kommen.

Die Saja zeigte ebenfalls auf, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Gästen in der ganzen Region zurückging. Das sei vor allem mit der verkürzte Reisezeit via Eiger Express auf das Jungfraujoch zu erklären, sagte Oehler.

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