Bernmobil mustert zwölf Trams aus und muss sie verschrotten, weil keine Abnehmer in Osteuropa gefunden werden. Dies liegt auch an der Elektronik.
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Eines der zwölf Berner Trams, die bald ausgemustert und verschrottet werden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bernmobil findet für seine ausgemusterten Trams keine Abnehmer in Osteuropa.
  • Denn die Länder setzen vermehrt auf neuere billige Fahrzeuge.
  • Zudem werden Reparaturen wegen der immer komplexeren Elektronik schwieriger.
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Nicht selten sieht man bei Ferien in Osteuropa alte Schweizer Trams: So fahren beispielsweise 50 alte Trams von Baselland Transport und 113 Fahrzeuge der Verkehrsbetriebe Basel durch Belgrad. Pendler in Winniza sitzen in ausgedienten Trams der Zürcher Verkehrsbetriebe. Nicht in Osteuropa wird man die zwölf Trams des Typs «Vevey» finden, die Bernmobil ausmustert. Sie landen auf dem Schrottplatz.

Man habe keinen Abnehmer gefunden, begründet Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer gegenüber SRF. Deshalb würden sie wohl verschrottet. Dabei haben auch die Berner Verkehrsbetriebe schon ausgemusterte Fahrzeuge nach Osteuropa geschickt, spezifisch in die rumänische Stadt Iasi.

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Ein ausgemustertes Zürcher Tram wird für den Transport in die Ukraine vorbereitet. - keystone

Doch Iasi will die «Vevey»-Trams nicht, die Stadt mustert selbst die alten ehemaligen Berner Fahrzeuge aus. Sie setzt auf neuere billige Trams aus polnischer oder türkischer Produktion. Auch andere Länder ziehen neue Fahrzeuge den alten ausgemusterten vor.

Laut Sprecher Meyer ist die Elektronik ein weiterer Grund, weshalb kein Abnehmer gefunden wird. Sie sei deutlich komplexer, wodurch es schwieriger sei, Ersatzteile zu finden. Mechanikern sei es nicht mehr möglich, die benötigten Teile selbst nachzubauen.

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«Vevey»-Trams fahren seit über 30 Jahren durch Bern. - Keystone

Wohl auch nicht hilfreich für weitere Zweitverwendungen für Berner Trams ist ein schwerer Unfall in Iasi: Vor zwölf Jahren fuhr ein ausgemustertes Berner Tram ungebremst in eine Autokolonne, eine Person starb, sechs wurden verletzt. Techniker, die von Bern nach Rumänien geschickt wurden, fanden aber menschliches Versagen als Unfallursache.

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