Berner Reformierte anerkennen Metalchurch als Kirchgemeinde

Keystone-SDA
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Bern,

Ab 2026 finanziert die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn die Metalchurch jährlich, wodurch das Projekt zur offiziellen Kirchgemeinde wird.

Reformierte Kirche
Ab 2026 unterstützt die Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn die Metalchurch mit einem jährlichen Beitrag. (Archivbild) - unsplash

Stromgitarren statt Orgelklänge: Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn finanzieren die Metalchurch ab 2026 mit einem jährlich wiederkehrenden Beitrag. Damit macht die Kirche den Schritt vom Projekt zu einer Kirchgemeinde.

Das Kirchenparlament, die Synode, beschloss am Dienstag laut Mitteilung fast einstimmig, die Metalchurch mit 180'000 Franken pro Jahr zu finanzieren. Damit erhält die Kirche den Status einer assoziierten Kirchgemeinde.

Es ist das erste Mal, dass die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn das bisherige Territorialprinzip ergänzen. Bisher waren Kirchgemeinden ausschliesslich territorial organisiert. Das heisst, zu einer Kirchgemeinde gehören jene Reformierten, die an dem Ort wohnen und auch Kirchensteuern zahlen. Diese Steuern alimentieren die örtliche Kirchgemeinde.

Anders die Metalchurch: Sie ist eine sogenannte Personalgemeinde. Ihre Mitglieder eint das gemeinsame Thema, also ihre Liebe zur Heavy Metal-Musik und der christliche Glaube. Sie wohnen jedoch an ganz unterschiedlichen Orten. Dies ist auch der Grund, weshalb die herkömmliche Finanzierungsweise nicht griff.

Metalchurch wird dauerhaft finanzierte Personalgemeinde

Mit der Metalchurch haben die Reformierten Bern-Jura-Solothurn erstmals eine sogenannte Personalgemeinde assoziiert. Damit wurde eine dauerhafte Finanzierung der Kirche möglich. Bisher wurde sie durch besondere Mittel für «neue Formen kirchlicher Präsenz» unterstützt.

Die Metalchurch wurde 2011 ins Leben gerufen. Sie wird von einem ordinierten Pfarrer und einer Diakonin sowie weiteren Teammitgliedern geleitet. Bekannt ist sie etwa für ihre Seelsorge und Gottesdienste an Musikfestivals wie dem Interlakner «Greenfield».

Die Gesprächsangebote der unkonventionellen Kirchenleute werden von Festivalbesuchenden genutzt, die sonst den Zugang zu kirchlichen Institutionen kaum finden, schreiben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn in ihrer Mitteilung.

Metal und Glaube

Die Kirche selber schreibt auf ihrer Internetseite, dass christlicher Glaube und Heavy Metal auf den ersten Blick nicht zusammen passten. Doch in der Szene gebe es auch Menschen, die sich ernsthaft und tiefgründig mit Themen von Leben und Glauben auseinandersetzten.

«Als Menschen, die diese Art Musik lieben und in dieser Subkultur leben und gleichzeitig von Jesus Christus bewegt sind, versuchen wir, diese zwei sich vordergründig abstossenden Dinge zusammenzubringen, weil sie sich aus unserer Sicht tief befruchten», heisst es auf der Internetseite weiter.

Zum Angebot der Kirche gehört unter anderem auch ein monatlicher Treff namens Bibel, Bier und Metal.

Kommentare

User #2257 (nicht angemeldet)

Zum Glück bin ich aus der Kirche ausgetreten.

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