Historischer Fund in Baar ZG: Bei Aushebungen für die Erweiterung des Schulhauses Sternmatt 1 stossen die Mitarbeitenden auf ein Grab der späten Jungsteinzeit.
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In Baar ZG wurde ein Skelett aus der späten Jungsteinzeit geborgen. - Direktion des Inneren Kanton Zug
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Skelett der späten Jungsteinzeit wurde in Baar ZG gefunden.
  • Dies geschah bei Aushubarbeiten für die Erweiterung eines Schulhauses.
  • Es handelt sich dabei um den ersten Fund eines regulären Grabes dieser Zeit.

Die Aushubarbeiten für die Erweiterung des Schulhauses Sternmatt 1 in Baar ZG werden archäologisch begleitet – zum Glück! Denn: In zwei Metern Tiefe stösst der Bagger auf zwei aufeinanderliegende Platten, wie der Kanton Zug mitteilt.

Eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern zeigt: Es handelt sich um ein 4500 Jahre alte Bestattung der späten Jungsteinzeit. Das Skelett in dem Grab ist das eines wahrscheinlich 30 bis 50 Jahre alten Mannes. Er liegt auf der rechten Körperseite, die Arme und Beine angewinkelt und der Blick nach Süden. So war es für die damaligen Bräuche üblich, heisst es in der Mitteilung des Kantons weiter.

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Eine Übersicht über den Bauperimeter des Schulhauses Sternmatt.
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Lara Indra, Mitarbeiterin am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern, birgt die Knochen des jungsteinzeitlichen Skelettes.
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Das Grab nach dem Abbaggern der Erde.
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Das stark zerdrückte Gefäss wurde vor der Bergung zur Stabilisierung mit Gips befestigt.

Mit ihm begraben, also die Grabbeigabe, ist ein becherartiges Gefäss im Rücken des Mannes, verziert mit gezwirnter Schnur und Abdrücken. Diese Technik nennt sich Schnurkeramik und war eine Kulturerscheinung zwischen 2800 und 2400 vor Christus. Um das Grab herum befinden sich gitterförmige Pflugspuren und eine Struktur aus locker gesetzten grösseren Steinen. Die Bedeutung davon ist nicht abschliessend geklärt.

Erste reguläre Bestattung im Kanton entdeckt

Dieser archäologische Fund ist von besonderer Bedeutung. Denn: Bislang wurde nur ein unvollständiges Skelett im Bibersee in Cham und einzelne Knochen und Zähne aus der Jungsteinzeit geborgen. Das nun entdeckte Grab ist die erste reguläre Bestattung der späten Jungsteinzeit.

Interessieren Sie sich für Archäologie?

Karin Artho, Leiterin des Amtes für Denkmalpflege und Archäologie, sagt: «Ich freue mich, dass der Kantonsarchäologie ein solch spannender Fund gelungen ist und bin gespannt auf die Auswertung der Daten

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