Baselbieter Gemeinde muss zweimal über Platz abstimmen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Neugestaltung des Allschwiler Lindenplatzes sorgt für heftige Debatten.
- Die Bevölkerung soll erneut über einen Entwurf für das Projekt abstimmen.
- Vor allem die Grünflächen-Pläne und wegfallende Parkplätze lösen Kritik aus.
Die Neugestaltung des Allschwiler Lindenplatzes sorgt weiter für heftige Kontroversen. Nach intensiven Diskussionen hat der Einwohnerrat nun ein Behördenreferendum ergriffen. Die lokale Bevölkerung muss also ein zweites Mal über das umstrittene Projekt abstimmen, wie die «Basler Zeitung» berichtet.
Eigentlich wurde gehofft, dass der Einwohnerrat den Entwurf des Projekts bestätigen würde. Dieser war in den vergangenen beiden Jahren unter Einbezug einer Dialoggruppe erarbeitet worden. Ein ursprünglicher Entwurf war an der Urne noch abgelehnt worden und wurde entsprechend überarbeitet und weiterentwickelt.
Zu den Änderungen gehören mehr Grünflächen, aber auch befestigte Flächen für Märkte, Veranstaltungen, Spaziergänge und Spiele. Eine der geplanten Umgestaltungen besteht darin, das Zentrum des Platzes zu asphaltieren. Zudem sollen 17 neue Bäume gepflanzt werden.
Zu viele Grünflächen oder zu wenige: Meinungen gehen auseinander
Doch genau das ging den einen zu weit und den anderen nicht weit genug. Die bürgerliche Mitte kritisiert etwa, dass nicht genug Grünflächen entstehen. Corinne Probst, Präsidentin der Mitte-Fraktion, und Henry Vogt (SVP) zeigten sich enttäuscht, dass ein Teil des Platzes gepflastert werden soll.
Im linken Lager wiederum übte Mehmet Can (SP) Kritik an den Grünflächenplänen – weil dafür acht Parkplätze aufgegeben werden sollen. Er argumentierte, dass ein Verlust von Parkplätzen negative Auswirkungen auf die örtlichen Gewerbetreibenden haben könnte.
Sollte die Bevölkerung öfter zu wichtigen Bauprojekten befragt werden?
Die vorgelegten Pläne schlagen laut «BaZ» Kosten von rund 2,8 Millionen Franken für die Umsetzung des Projekts vor. Das sind weniger als die ursprünglich veranschlagten 3,1 Millionen Franken für das abgelehnte Projekt.
Die Anwohner von Allschwil haben bei dem bevorstehenden Volksentscheid nun abermals das letzte Wort.