Japankäfer bedrohen den Wein- und Gartenbau. Eine Schweizer Stadt an der deutschen Grenze setzt beim Kampf gegen den Schädling nun auf eine unsichtbare Waffe.
Der gefrässige Japankäfer wird inzwischen auch mit Fadenwürmern bekämpft. (Archivbild)
Der gefrässige Japankäfer wird inzwischen auch mit Fadenwürmern bekämpft. (Archivbild) - Philipp von Ditfurth/dpa

Um die weitere Ausbreitung des Schädlings Japankäfer zu verhindern, setzt die Schweizer Grossstadt Basel erstmals Fadenwürmer in öffentlichen Parks und Sportanlagen ein. Eine Spezialfirma spritzte eine Lösung mit den sogenannten Nematoden auf Rasenflächen. Die Fadenwürmer sind mit blossem Auge nicht wahrnehmbar. Sie sollen im Boden in die Larven des Schädlings eindringen und diese töten.

«Wir hoffen, damit den Japankäfer eindämmen zu können», sagte Simon Leuenberger, Abteilungsleiter für den Unterhalt von Grünflächen in Basel, zu dem neuen Verfahren. «Es wird sich aber erst im kommenden Jahr zeigen, ob wir damit Erfolg haben.» Dann sollen Bodenproben zur Kontrolle genommen werden. Der Käfer sei bisher an zwölf Stellen in der Region gefunden worden.

Die Tiere fressen mehr als 300 Pflanzenarten

Die Nematodenstämme wirken gegen Japankäferlarven sowie gegen Larven der Schädlinge Dickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer. Dies berichteten die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. «Für andere Tiere und für Menschen sind die Fadenwürmer unbedenklich.»

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der EU als Schädling eingestuft. Das Insekt bedroht insbesondere den Wein- und Gartenbau und die Landwirtschaft. Rosen, Brombeeren, Trauben. Die Tiere fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl.

Erkennungszeichen: Weisse Haarbüschel

Basel liegt unmittelbar an der deutschen Grenze. Nach den Funden in der Schweizer Grossstadt weitete der Landkreis Lörrach auf der deutschen Rheinseite vorbeugend Schutzmassnahmen aus. In Baden-Württemberg waren im laufenden Jahr einige Exemplare der gefährlichen Käferart gefangen worden. Auch in Bayern wurde ein Exemplar entdeckt.

Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter gross, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weisse Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weisse Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. Die Weibchen legen ihre Eier Fachleuten zufolge bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

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