Aufzucht von fremdem Nachwuchs birgt Vorteile für Brutpfleger

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Bern,

Auch Tiere, die keinen eigenen Nachwuchs haben, aber anderen bei der Aufzucht helfen, haben Vorteile. Dies zeigt eine neue Studie der Universität Bern.

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Ein Klammeraffenbaby. Foto: Joe Pepler/Chessington World Of /PA Media/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Tiere helfen anderen bei der Aufzucht von Jungen.
  • Dabei verzichten sie auf eigenen Nachwuchs.
  • Dies bringt aber auch Vorteile, wie eine neue Studie der Uni Bern zeigt.

Viele Tiere verzichten auf eigenen Nachwuchs, um anderen bei der Aufzucht ihrer Jungen zu helfen. Was zunächst selbstlos klingt, hilft den Pflegehelfern jedoch auch, ihre eigenen Überlebenschancen zu steigern und sich später selbst erfolgreich fortzupflanzen.

Das zeigt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Bern anhand von Computersimulationen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt «Science Advances».

Die Forschenden um Irene Garcia Ruiz und Michael Taborsky untersuchten die evolutionären Triebkräfte der selbstlosen Brutpflege. Wenn es sich bei den Jungtieren um Verwandte der Pflegehelfer handle, sei das Verhalten einfach zu erklären. Das schrieb die Universität Bern in einer Mitteilung vom Montag. Denn die Helfer vererben die Gene über Geschwister ebenso erfolgreich weiter, wie über ihre eigenen Nachkommen.

Grössere Überlebenschance in sozialer Gruppe

Doch auch das Kümmern um nicht verwandte Jungtiere birgt einen evolutionären Vorteil, wie die Forschenden berichten. Denn weil dank der Fürsorge mehr Jungtiere überleben, vergrössert sich die soziale Gruppe. Das steigert die Überlebenschance der Pflegenden, weil das Risiko, etwa einem Fressfeind zum Opfer fallen, abnimmt.

«Ein zentrales Ergebnis unserer Studie ist, dass die Umweltqualität darüber entscheidet, welcher dieser beiden Selektionsmechanismen wirkt. Beziehungsweise welche die grössere Bedeutung für die Evolution von kooperativer Brutpflege hat», sagte Erstautorin Garcia Ruiz gemäss der Mitteilung. Gibt es demnach viele Fressfeinde in der Umgebung, steigt die Wichtigkeit der nicht-elterlichen Brutpflege.

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