Das Tramprojekt in Zürich wird teurer als geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich nun auf rund 450 Millionen Franken.
Tramlinie 11
Das Projekt Tram Affoltern sieht vor, dass die Tramlinie 11 der VBZ eine direkte Verbindung zwischen Affoltern, dem Hauptbahnhof (HB), dem Paradeplatz und dem Zürichsee herstellt. - keystone

Das neue Tram Zürich-Affoltern wird rund 450 Millionen Franken kosten – deutlich mehr als ursprünglich geplant. Grund ist unter anderem die Teuerung. Am Montag startet mit der öffentlichen Auflage das Bewilligungsverfahren für das Projekt.

Die Gesamtkosten für das Tramprojekt belaufen sich gemäss Voranschlag nun auf 448,5 Millionen Franken, wie die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) am Mittwoch mitteilten. Im Vorprojekt wurden die Kosten noch grob auf 280 Millionen Franken geschätzt, also rund 170 Millionen Franken weniger.

Der Anstieg sei in erster Linie auf die seit 2019 aufgelaufene Teuerung und die gestiegenen Landpreise zurückzuführen, halten die VBZ fest. Zudem kamen Projektanpassungen auf der rund vier Kilometer langen Tramlinie hinzu.

So ist nun unter anderem vorgesehen, dass das Trassee auf einer Länge von 1,4 Kilometern begrünt wird und dass auf der Wehntalerstrasse lärmarme Strassenbeläge eingebaut werden.

ÖV Letzigrund Tram Betrieb
Stadtrat Michael Baumer (FDP). - keystone

Der Kanton wird den Löwenanteil der Kosten über den Verkehrs- und den Strassenfonds tragen. Der Bund sicherte ein Beteiligung von über 100 Millionen Franken aus dem Agglomerationsprogramm zu. Der städtische Anteil beläuft sich auf rund 22 Millionen Franken.

Das Tram Affoltern soll im Norden der Stadt die dringend notwendigen, zusätzlichen ÖV-Kapazitäten schaffen, wird der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP) in der Mitteilung zitiert. Mit Bussen könne die Nachfrage in den wachsenden Quartieren Unterstrass und Affoltern in Spitzenzeiten bald nicht mehr gedeckt werden.

Neue Linie zur Entlastung

Die neue Linie soll aus Richtung Stadtzentrum kommend ab Haltestelle Brunnenhof (früher: Radiostudio) entlang der Wehntalerstrasse via Neuaffoltern und Zehntenhausplatz bis ins Holzerhurd fahren.

Die Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Land teilweise für das Projekt benötigt wird, wurden gemäss Mitteilung im Februar informiert. Sie wurden dabei auf die ab 8. April während 30 Tagen laufende öffentliche Auflage und die Möglichkeit von Einsprachen aufmerksam gemacht.

Nach der Auflage und der allfälligen Bereinigung des Projekts werden Regierungs- und Kantonsrat sowie Stadt- und Gemeinderat darüber beraten. In der Stadt Zürich dürfte das Stimmvolk voraussichtlich 2025 über das Tram Affoltern abstimmen. Auf kantonaler Ebene kommt es nur zu einem Urnengang, wenn das Referendum ergriffen würde.

Die VBZ gehen davon aus, dass – nach dem Überspringen aller Hürden – ein Baubeginn ab 2026 möglich wäre. Sie rechnen mit einer Bauzeit von dreieinhalb Jahren. Inbetriebnahme wäre somit Ende 2029.

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