Freude für den Schweizer Industriellen Michael Pieper: Seine Artemis Gruppe erholt sich vom Corona-Tief – mit einem Gewinn von 119,6 Millionen Franken.
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Der Aargauer Industrielle Michael Pieper hat mit seiner Industrie- und Finanzbeteiligungsgruppe Artemis wieder aufgeholt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Holdinggesellschaft Artemis Group schafft im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinnsprung.
  • Der Umsatz steigt um ganze 30 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken.
  • Damit liegt der Reingewinn bei 119,6 Millionen Franken.

Die Industrie- und Finanzbeteiligungsgruppe Artemis des Aargauer Industriellen Michael Pieper kommt mit Schwung aus dem Coronaloch. Nach dem Einbruch im Vorjahr hat die Gruppe im ersten Semester 2021 steil zugelegt. Und auch das Vorkrisenniveau schon wieder übertroffen.

Die Umsätze der Artemis-Firmen kletterten um 30 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken. Dazu gehören Franke Group, Artemis Real Estate, Feintool und Artemis Asset Management. Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss auf 124,4 Millionen Franken nach oben. Im Vorjahr war der EBIT um drei Viertel auf 14,7 Millionen Franken abgestürzt.

Reingewinn von 119,6 Millionen Franken

Unter dem Strich erzielte die Artemis Gruppe einen Reingewinn von 119,6 Millionen Franken. Dies, nachdem der Gewinn vor einem Jahr auf 28,5 Millionen Franken zusammengeschmolzen war. Fast alle Geschäftsaktivitäten der Artemis Group hätten zu den erfreulichen Ergebnissen beigetragen, hiess es. Anhaltend hohe Kundenaufträge, eine verbesserte betriebliche Effizienz und ein striktes Kostenmanagement hätten für gute Margen gesorgt.

Das grösste Unternehmen, der Küchen- und Kaffeemaschinenhersteller Franke Group, verbesserte den Umsatz um 27,6 Prozent auf 1,26 Milliarden Franken. Der operative Gewinn (EBIT) nach Restrukturierungsaufwendungen verdreifachte sich auf 107,2 Millionen Franken. Das Ergebnis sei durch den Nachholeffekt bei den Konsumausgaben nach den Corona-Lockerungen in die Höhe getrieben worden, so Franke. Aber auch durch verschiedenen strukturellen Verbesserungen.

Michael Pieper
Der Schweizer Industrielle Michael Pieper. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Alle Divisionen seien gewachsen. Am stärksten legte die Haushaltsküchensparte zu, aber auch die Restaurantküchen und die Kaffeemaschinen waren gefragt.

Der Autozulieferer Feintool konnte sich vom Absturz des Vorjahres erholen, als das Unternehmen unter der Schliessung vieler Autofabriken gelitten hatte. An diesem ist Artemis zu über 50 Prozent beteiligt. Nun erholte sich der Nettoumsatz um 42,6 Prozent auf 302,6 Millionen Franken.

Das operative Ergebnis (EBIT) landete mit 21,5 Millionen Franken wieder in der Gewinnzone. Dies, nachdem Feintool im Vorjahressemester einen Betriebsverlust von 17,5 Millionen Franken erlitten hatte. Dabei halfen auch positive Einmaleffekte von 2,4 Millionen Franken.

Folgen von allgemeiner Erholung

Auch die Industriefirmen Forbo, Arbonia, Autoneum und Adval Tech fuhren infolge der allgemeinen Erholung ebenfalls mehr Umsatz und Gewinn ein. Bei denen hält die Artemis Asset Management Group Beteiligungen zwischen 20 und 30 Prozent. Dabei erhöhte die Artemis Asset Management Group ihre Beteiligungen an Autoneum und verkaufte alle Aktien von Rieter.

Die Immobiliensparte Artemis Real Estate Group habe sich im ersten Halbjahr erneut erfreulich entwickelt. Und den Ausbau ihres Portfolios weiter fortgesetzt. Der Umsatz kletterte dank dem grösseren Liegenschaftsportfolio um beinahe ein Viertel. Gleichzeitig sei die Leerstandsquote mit 1,7 Prozent tief geblieben.

Für das weitere Zukunft zeigt sich die Artemis Gruppe zuversichtlich und erwartet eine weiterhin positive Entwicklung. Allerdings sei es wegen der Corona-Unsicherheiten schwierig, eine verlässliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr abzugeben.

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