Arbeitsloser Thomas Pfister (59) sucht am HB Job – und erntet Lob
Thomas Pfister hofft mithilfe seiner Aktion am Zürcher Hauptbahnhof auf einen Job. Der 59-Jährige ist seit Ende Dezember arbeitslos.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem Plakat um den Körper gebunden, sucht ein Mann am Zürcher HB einen Job.
- Der 59-jährige Thomas Pfister ist seit Ende 2022 arbeitslos.
- Nach vielen Absagen hofft er mit dieser Aktion auf sein Glück.
Mit einer mutigen «Plakat-Aktion» am Zürcher Hauptbahnhof hofft Thomas Pfister auf einen Job. Der 59-Jährige ist aufgrund gesundheitlicher Probleme seit Ende Dezember 2022 arbeitslos.
Absagen auf 76 Bewerbungen
Auf 76 Bewerbungen bekam der Zürcher nur «Zweizeiler-Absagen», sagt er. In denen stand, dass die Firmen Kandidaten haben, die noch besser ins Profil passten.
Da hatte Thomas genug: Er wollte «einen neuen Weg versuchen und zeigen, dass 59 noch nicht ‹tot› bedeutet», sagt er auf Anfrage von Nau.ch.
Wo sind die mutigen Vorgesetzten, welche diese mutige Aktion zu einer erfolgreichen Aktion machen?#followerpower pic.twitter.com/lDFiM9FUnR
— Thomas Häfliger ⭐️ (@Thomas_toao) April 9, 2023
Vor Ort am Zürcher HB bekam Pfister laut eigener Aussage durchwegs positive Reaktionen. Die meisten fanden seine Aktion mutig. «Wobei nicht klar ist, ob mutig sich hinzustellen oder mutig, offen zu Arbeitslosigkeit zu stehen gemeint war», sagt er.
Auf Linkedin «läuft jetzt der Draht heiss»
Auch online bekommt der 59-jährige Zuspruch. Unter einem Linkedin-Post von Pfister steht etwa: «Weiterhin viel Glück!» Oder: «Du wirst etwas finden, sei weiterhin so positiv.»
Hat seine Plakat-Aktion schon geholfen? Auf Linkedin «läuft jetzt der Draht heiss», freut sich Pfister. Er hoffe darauf, dass sich der ein oder andere interessante Kontakt noch weiter entwickle. Ein konkretes Jobangebot habe er leider noch nicht erhalten. Es würde aber zwei bis drei Kontakte geben, bei denen er Hoffnung habe.
Arbeitsmarkt-Experte Tino Senoner lobt die Idee des 59-Jährigen: «Ich halte sehr viel von solchen Aktionen», sagt er auf Anfrage. Denn: «Sie braucht viel Mut, ist nicht aggressiv.»
Senoner weiss: «Es kann sich kaum jemand, der nicht selber betroffen ist, vorstellen, was in einem Menschen vorgeht, welcher sein Leben gekrampft hat und sich plötzlich ausgestossen fühlt.»
Aber: «Die Unternehmen können sich jedoch leider mit dieser Aktion kein Bild machen, ob er für einen aktuellen Job der Richtige sein könnte.» Für Thomas heisst es nun also weiter: Abwarten und hoffen.