Casimir Platzer ist ab Juni nicht mehr Präsident des Gastronomieverbands.
Gastrosuisse Trinkgeld Casimir Platzer
Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse, sagt: «Bei einer Integration der Trinkgelder in den Lohn gibt es nur Verlierer.» - keystone

Die Amtszeit von Casimir Platzer als Präsident des Gastronomieverbands Gastrosuisse endet im Juni.

Rein statutarisch könnte er zu einer zusätzlichen vierten Amtszeit antreten, sagte Platzer am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies, wenn er an der Delegiertenversammlung in Neuenburg von einer qualifizierten Mehrheit zur Wahl zugelassen würde. Er wolle aber kein Sesselkleber sein und sei überzeugt, dass sich eine Nachfolge finden lasse.

Platzer bestätigte damit auf Anfrage eine Aussage von Hotelleriesuisse-Präsident Martin von Moos. Dieser sagte in einem vorab vorliegenden Interview mit der «Sonntagszeitung», Platzer suche eine Nachfolge. Das sei kein Geheimnis.

Attraktivere Arbeitsbedingungen sollen verhandelt werden

Platzer ist seit Juli 2014 Präsident des grössten gastgewerblichen Arbeitgeberverbandes der Schweiz mit 20'000 Mitgliedern. Er ist Hotelier in Kandersteg BE.

Der neue Hotelleriesuisse-Präsident Martin von Moos machte die Aussage zu Platzer im Zusammenhang mit dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) im Gastgewerbe. Von Moos sagte im Interview zu Branchenfragen, sein Verband möchte zugunsten von attraktiveren Arbeitsbedingungen den L-GAV neu verhandeln. Doch das wolle Gastrosuisse nicht. Sobald Platzer nicht mehr Gastrosuisse-Präsident sei, werde es eventuell Bewegung in dieser Frage geben.

Darauf angesprochen sagte Platzer am Samstag, es gebe eine Resolution von Gastrosuisse aus dem Jahr 2019 zum L-GAV. Daran sei der Verband gebunden. Vor bald fünf Jahren habe Gastrosuisse beschlossen, «die Verhandlungen für einen neuen L-GAV so lange auszusetzen, bis die Gewerkschaften aufhören würden, wichtige Punkte des GAV mit gesetzlichen Bestimmungen zu übersteuern».

Gastrobranche sei heterogen

Die Gastrosuisse-Mitglieder warfen nach Angaben der «Hotellerie Gastronomie Zeitung» von damals den Gewerkschaften vor, die im L-GAV vereinbarten Löhne durch kantonal festgelegte Mindestlöhne aushebeln zu wollen.

Platzer sagte, er sei offen für Vorschläge zur Attraktivierung der Arbeitsbedingungen in der Branche.«Das können wir in unseren Betrieben selber machen und müssen deshalb nicht den GAV neu erfinden», so Platzer. Gastrosuisse sei daran, einen Fünfpunkteplan umzusetzen. Dessen Ziel ist es laut der Verbandsinternetseite, mehr Fachkräfte zu finden und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Die Gastrobranche sei aber sehr heterogen. Jeder Betriebstyp müsse versuchen, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, die zum jeweiligen Betriebstyp passten.

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