Alpensegler erreicht Winterquartier in Rekordzeit
Der Alpensegler ist von allen untersuchten Arten am schnellsten im Süden. Dies zeigte eine Untersuchung der schweizerischen Vogelwarte.

Das Wichtigste in Kürze
- Kein anderer Zugvogel erreicht sein Winterquartier so schnell wie der Alpensegler.
- Forscher verdanken die Erkenntnis Geolokatoren, die den Vögeln angelegt werden.
- Ausserdem bleiben Alpensegler länger in Europa als für die Fortpflanzung nötig ist.
Kein Zugvogel erreicht sein Winterquartier schneller als der Alpensegler. Die Vögel legen die mehrere tausend Kilometer lange Reise nach Afrika ohne Zwischenhalt zurück. Dies zeigt eine Studie der schweizerischen Vogelwarte. Die Alpensegler sind pro Saison nur während rund einer Woche unterwegs.
Neue Erkenntnis dank neuer Technik
Die Zugperiode ist damit kürzer als bei allen anderen bisher untersuchten Vogelarten, wie die Vogelwarte am Dienstag mitteilte. Die neuen Erkenntnisse verdanken die Forscherinnen und Forscher sogenannten Geolokatoren, die den Vögeln angelegt werden.

215 Alpensegler aus der Schweiz, Spanien, Bulgarien und der Türkei sammelten die Daten für die Studie. Am schnellsten reisten die türkischen Vögel, die für ihren Flug in den Südsudan lediglich 58 Stunden brauchten.
Schweizer Vögel gehen vorwiegend nach Westafrika
Neben der Flugzeit zeigten die Daten auch das Ziel der Vögel. Sie alle überwintern im tropischen Afrika südlich der Sahelzone. Die Winterquartiere der Vögel aus der Schweiz liegen vorwiegend in Mali und Guinea in Westafrika. Angeflogen werden sie über die iberische Halbinsel.

Die Schweizer Alpensegler als nördlichste der vier untersuchten Populationen verweilen am kürzesten im Brutgebiet. Als «bemerkenswert» wird eingestuft, dass die Vögel länger in Europa bleiben als es für die Fortpflanzung nötig wäre. Was sie in dieser Zeit treiben, sei nicht bekannt.
Alpensegler gelten als potenziell gefährdet
Der Alpensegler brütete ursprünglich vor allem in Felsspalten warmer und trockener Alpenregionen. Heute baut er seine Nester hauptsächlich in hohen Gebäuden. Der schweizerische Brutbestand mit etwa 2000 Paaren gilt als potenziell gefährdet.