Alexander Studhalter wurde von den USA wegen mutmasslichen geschäftlichen Beziehungen zu russischen Oligarchen sanktioniert. Nun legt er seine Ämter nieder.
Schwere Anschuldigungen: Alexander Studhalter soll als Strohmann Geschäfte erledigt haben.
Schwere Anschuldigungen: Alexander Studhalter soll als Strohmann Geschäfte erledigt haben. - LinkedIn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alexander Studhalter tritt aus dem Verwaltungsrat der Mediengruppe Highlight aus.
  • Zuvor wurde er von den USA sanktioniert.
  • Sie werfen ihm geschäftliche Beziehungen zu russischen Oligarchen vor.

Der von US-Sanktionen betroffene Alexander Studhalter legt seine Ämter bei der Mediengruppe Highlight zumindest vorübergehend nieder. Ihm werfen die USA vor, mit dem bereits sanktionierten russischen Oligarchen und Milliardär Suleiman Kerimov geschäftliche Beziehungen zu unterhalten.

Studhalter werde zum Schutz der Interessen der Highlight-Gruppe per sofort als Verwaltungsrat der Highlight Event and Entertainment AG (HLEE) und der Highlight Communications AG (HLC) sowie deren Schweizer Konzerngesellschaften zurücktreten, teilte Highlight am Dienstagabend mit. Auch das Aufsichtsratsmandat der deutschen Sport1 Medien AG legt er nieder.

Der Grund, den Studhalter zu diesem Schritt veranlasst habe, seien die vom amerikanischen «Office of Foreign Assets» (OFAC) am gestrigen Montag gegen ihn verhängten Sanktionen. Der Verwaltungsrat begrüsse diesen Entscheid, hiess es weiter.

Temporärer Rücktritt

«Um die Interessen der Highlight-Gruppe und deren Unternehmen zu schützen, trete ich temporär aus den Verwaltungsräten der verschiedenen Gruppengesellschaften zurück», präzisierte Studhalter in einer separaten Stellungnahme. Sobald die «falschen Anschuldigungen» der OFAC aufgearbeitet seien, werde er sich wieder zur Wahl stellen.

Die US-Kontrollbehörde hatte Studhalter im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg sanktioniert. Ihm wird vorgeworfen, geschäftliche Verbindungen zu Kerimov zu unterhalten und ihm bei Geldwäscherei geholfen zu haben.

Fakt sei aber, dass er seit 2017 keinerlei Aktivitäten in Russland mehr unterhalte und bereits seit 2013 keine geschäftliche Verbindung mehr zu Kerimov aufweise, wehrt sich Studhalter in der Stellungnahme. «Der Vorwurf der Geldwäscherei für Herrn Kerimov ist falsch und haltlos, wie ein Gericht in Frankreich 2022 erneut und offiziell bestätigte.»

Die US-Behörden sehen das offenbar anders. Gemäss der OFAC-Mitteilung soll Studhalter eine zentrale Figur im Finanznetzwerk Kerimovs sein und über verschiedene Firmen Geld für den Oligarchen gewaschen haben. Die US-Behörde hat neben Alexander Studhalter auch seine beiden Söhne mit Sanktionen belegt, da sie in den Firmen leitende Funktionen innehaben.

Von den durch das OFAC sanktionierten Firmen sind vier in der Schweiz ansässig: MG International, Studhalter International Group, Swiss International Advisory Group und Swiss International Real Estate Portfolio. Betroffen sind auch die mit Studhalter in Verbindung stehenden Firmen Papa Oscar Ventures (Deutschland), Eurimo Holding (Luxemburg), Papa Oscar Ventures (Spanien) und SCI AAA Properties (Frankreich).

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