AKW Gösgen SO ist für unbestimmte Zeit vom Netz

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Olten,

Das AKW Gösgen in Däniken SO stellt die Stromproduktion ein, da der Betreiber nun Nachweise zur Überlastung im Speisewasser-Rohrleitungssystem erbringen muss.

AKW Gösgen in Däniken
Das AKW Gösgen stellt wegen möglicher Speisewasser-Überlastung vorerst die Stromproduktion ein. (Archivbild) - nau.ch

Das AKW Gösgen in Däniken SO produziert bis auf weiteres keinen Strom. Der Betreiber muss Nachweise zur möglichen Überlastung im Speisewasser-Rohrleitungssystem erbringen. Die Aufsichtsbehörde Ensi macht dazu keine zeitlichen Angaben.

Die Sicherheitsnachweise seien sehr umfassend und benötigten in der Ausarbeitung mehr Zeit als ursprünglich geplant, hiess bei der Medienstelle des Kernkraftwerks Gösgen-Däniken (KKG) am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Zeitpunkt des Einreichens beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi) richte sich nach dem Fortschritt der Erstellung. Die Medienstelle des Ensi machte auf Anfrage keine Angaben dazu, wie viel Zeit dann die Prüfung der Unterlagen in Anspruch nimmt. «Das können wir derzeit nicht abschätzen», hiess es.

Der Betreiber hatte vor drei Wochen mitgeteilt, die Anlage bleibe nach der Jahresrevision länger vom Netz als geplant. Die Anlage war am 24. Mai für die Revision abgeschaltet worden. Sie befindet gemäss KKG derzeit in einem sicheren, abgestellten Zustand.

Im Rahmen der technischen Modernisierung sei der Austausch von Rückschlagklappen im Speisewassersystem vorgesehen, hiess es. Dabei seien neue Berechnungsmethoden eingesetzt worden.

Überlastungsrisiko im Speisewasser-System

Diese hätten gezeigt, dass im Lastfall eines Rohrbruchs in einzelnen Bereichen des Speisewasser-Rohrleitungssystems im nicht-nuklearen Teil der Anlage Überlastungen beziehungsweise Druckspitzen auftreten könnten. Der AKW-Betreiber informierte die Aufsichtsbehörde Ensi.

Das AKW kann erst wieder hochfahren, wenn das Ensi nach der Prüfung der Nachweise eine Freigabe erteilt hat. Ist ein AKW ausserplanmässig nicht am Netz, geht das für den Betreiber ins Geld.

Weil der Strom üblicherweise im Voraus weitgehend veräussert ist, muss der fehlende Strom eingekauft werden. Dazu hiess es bei der Medienstelle des AKW Gösgen: «Die Kosten lassen sich noch nicht beziffern.»

Die Anlage erzeugt pro Jahr rund acht Milliarden Kilowattstunden Strom und deckt damit etwa 13 Prozent des schweizerischen Stromverbrauchs. Sie nahm den kommerziellen Betrieb im Jahr 1979 auf. Hauptaktionär ist Alpiq (40 Prozent), gefolgt von Axpo Power, CKW, Stadt Zürich sowie Energie Wasser Bern.

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Kommentare

User #5802 (nicht angemeldet)

All ihr Motzer habt die letzten 45 Jahre von der Kernenergie profitiert.

User #1038 (nicht angemeldet)

Wir haben immer noch Naivlinge in der Schweiz, die von diesem überteuerten Flatterstrom träumen 🤦‍♂️

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