Am 23. September stimmt die Schweiz gleich über zwei Agrarinitiativen ab. Gewisse Bauern bekämpfen jedoch die Fair-Food- und Ernährungssouveränitäts-Initiative.
Agrar-Initiativen: Der Urner CVP-Ständerat Isidor Baumann über den grossen Zuspruch der Bevölkerung für die beiden Initiativen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 23. September stimmt die Schweiz über zwei Agrarinitiativen ab.
  • Zum einen die Fair-Food-, zum anderen die Ernährungssouveränitäts-Initiative.
  • Bauern aus SVP, FDP und CVP bekämpfen beide Initiativen.

Die grosse Zustimmung 50 Tage vor der Abstimmung überraschte: Am Freitag zeigten Zahlen vom Forschungsinitut gfs.bern, dass 78 Prozent der Stimmenden die Fair-Food-Initiative annehmen würden. Bei der ebenfalls aus dem links-grünen Lager stammenden Ernährungssouveränitäts-Initiative sind es mit 75 Prozent nur minim weniger.

Bauern stellen sich dagegen

Noch ist nichts entschieden, weil die Meinungsbildung bei vielen noch im Gange ist. Die Gegner der Agrarinitiativen formieren sich. So etwa ein bäuerliches Komitee aus SVP-, FDP-, CVP- und BDP-Vertretern.

Für sie schiessen beide Initiativen über das Ziel hinaus. Eine Annahme würde viele neue Kontrollen, Vorschriften und Einschränkungen zum Nachteil der Bauern bringen, sind sie überzeugt.

Das Komitee, das mit dem Slogan «Mehr Freiheit, weniger Bürokratie» beide Initiativen bekämpft, erachtet die letztjährige Annahme des Verfassungsartikel «Für Ernährungssicherheit» als bereits gut genug für die Landwirtschaft.

«Es braucht Flexibilität»

Stellvertretend für das Gegner-Komitee sagt der Urner CVP-Sänderat Isidor Baumann: «Wenn wir das machen, was die zwei Initiativen wollen, dann schreiben wir ein Rezeptbuch in die Verfassung, wobei doch alle wissen, dass jedes Rezept nachgebessert wird. Und eine Verfassung bessert man nicht alle paar Tage nach.» Darum reiche der aktuelle Verfassungsartikel hinsichtlich der Beratung zur Agrarpolitik 2022+ vollkommen aus.

CVP-Ständerat Isidor Baumann im Interview - Nau
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