Abgewiesene Asylsuchende aus den Berner Rückkehrzentren Aarwangen, Biel und Gampelen sind hässig. Sie wollen ihre Lebensbedingungen nicht länger akzeptieren.
Bilder von der Kundgebung vor dem SEM in Wabern. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Abgewiesene Asylbewerber sind unzufrieden mit ihrer Situation in Berner Rückkehrzentren.
  • Sie schrieben den Berner Behörden und dem SEM einen Brief mit Kritik und Forderungen.
  • Bei einer Kundgebung haben die Migranten heute Dienstag den Brief dem SEM übergeben.

«Stop Discrimination» oder «Ausschaffung ist Folter» steht auf den Transparenten der rund 150 Personen. Bei ihnen handelt es sich um Frauen, Männer und Kinder. Eines haben sie gemeinsam: Sie sind abgewiesene Asylsuchende und leben in bernischen Rückkehrzentren.

demo Migranten SEM
Rund 200 Personen demonstrieren am Dienstagnachmittag vor dem SEM in Wabern. - Nau.ch

Am Dienstagnachmittag versammeln sie sich vor dem Staatssekretariat für Migration (SEM), um gegen ihr Leben in Unwürde zu demonstrieren. Mit im Gepäck haben sie ein dreiseitiges Schreiben.

Darin kritisieren sie die Behörden und die Betreiberfirma der drei Zentren in Aarwangen, Biel und Gampelen. Zudem fordern die Migranten – Gruppe «Stopp Isolation» genannt – unter anderem einen sofortigen Ausschaffungsstopp.

Drei Personen dürfen rein

An der Kundgebung in Wabern versuchen die Migranten zunächst erfolglos jemanden vom SEM zu ihnen zu beordern. Schliesslich willigen sie dem Angebot der anwesenden Polizisten ein. Pro Rückkehrzentrum darf eine Person ins Gebäude.

rückkehrzentrum bözingen
Ein bernisches Rückkehrzentrum befindet sich im Bieler Stadtteil Bözingen (Archivbild aus dem Jahr 2017). - Keystone

Wie das SEM mitteilt, haben sich Vertreter der Behörde daraufhin rund 45 Minuten mit den drei Asylsuchenden ausgetauscht. Diese hätten ihnen mitgeteilt, dass es sich beim SEM eigentlich um den falschen Adressaten ihrer Anliegen handelt. Trotzdem werde man die Punkte aus dem Brief, welche das SEM betreffen prüfen und den Migranten antworten.

Hintergrund: Seit Anfang des Jahres betreibt der Kanton Bern über die Drittfirma ORS sogenannte Rückkehrzentren. Grund: Personen mit rechtskräftigem Wegweisungsentscheid sollen getrennt von anerkannten Flüchtlingen, vorläufig Aufgenommenen und Asylsuchenden untergebracht werden.

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